Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Justina
Justina, Francucci Bezzoli, sel., OSB, * um 1260 zu Arezzo, † 12.3.1319; Einsiedlerin in einer Apenninenschlucht, dann Nonne zu Arezzo, die letzten 20 Jahre blind. Kult 1890 bestätigt. Fest in Arezzo 12. März. Leib unversehrt ebd. Im Kloster S. Spirito.
Glaubwürige Vita in ActaSS Martii II (1668) 243/45.
Justina (Flavia J. Augusta), römische Kaiserin, Tochter eines unter Konstantius hingerichteten Konsulars Justus, in 1. Ehe mit Magnentius, seit 370 mit Kaiser Valentinian I. verheiratet. 380 suchte sie in Sirmium, ihrem Sitz, während der Regierung ihres Stiefsohnes Gratian, die Wahl eines arianischen Bischofs durchzusetzen, was Ambrosius vereitelte. Nach Gratians Tod 383 empfahl sie ihren 12-jährigen Sohn Valentinian II. dem Schutz des Ambrosius gegen den Ursupator Maximus, setzte sich aber bald mit Erfolg bei Valentinian und am Hof für den Arianismus ein. So wurde ein arianischer Gegenbischof Merkurinus gegen Ambrosius aufgestellt (Auxentius), vor Ostern 385 von Ambrosius die Herausgabe der Basilica Portiana an die Arianer verlangt, 386 den Arianern wieder das Versammlungsrecht gewährt, bald darauf unter Todesstrafe die Auslieferung aller Kirchen an sie verordnet, die geforderte Herausgabe zweier Basiliken aber durch die Festigkeit des Ambrosius und des Volkes verhindert. Bald darauf scheinen die Bedrängnisse durch Maximus den Sinn der Kaiserin umgewandt zu haben. Sie floh mit Valentinian nach dem Orient. In Thessalonike vermählte sich ihre Tochter Galla mit Theodosius. Auf dessen Feldzug gegen Maximus starb Justina 388. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. V, 1933, Sp. 729