Heiliger Cyriacus Märtyrer und Nothelfer

Jesus Christus mit seinen Heiligen, die ihm Verehrung zollen und ihn anbeten

Heiligenkalender

8. August

Die heiligen Märtyrer Cyriacus, Largus und Smaragdus

Maximianus, ein Erzfeind der Christen, war im Jahre 286 vom Kaiser Diokletian zum Mitregenten des Reiches erwählt worden. Um sich gegen diesen dankbar zu erzeigen, ließ Maximianus ihm zu Rom einen prächtigen Palast bauen, der demselben zu einem Badehaus dienen sollte. (Die Diokletianischen Bäder) Die Christen mussten bei Erbauung dieses Palastes alle Arbeit, welche hart und beschwerlich war, verrichten. Adelige und Unadelige, Alte und Junge, Reiche und Arme, welche sich zum christlichen Glauben bekannten, wurden dazu angehalten. Man gestattete ihnen ebenso wenig Ruhe, als einst den Israeliten in Ägypten, sondern trieb sie ohne Unterlaß an, Steine herbei zu wälzen, Sand zu führen, Kalk zu tragen, und was dergleichen Fronarbeiten sind. Oft schlug man auf sie mit Peitschen und Prügeln nicht anders als wie auf Lasttiere unbarmherzig zu. Nichts wurde ihnen zur Nahrung gegeben, als Wasser und Brot und davon nur wenig. Thrason, ein römischer Patrizier, der heimlich ein Christ war, empfand bei demAnblick der also mißhandelten Glaubensbrüder das tiefste Mitleid; und weil er sehr vermögend war, suchte er ihnen nach Kräften Hilfe zu leisten. Dazu bediente er sich einiger getreuer Bekannten, welche auch heimliche Christen waren, nämlich: Cyriacus, Largus und Smaragdus. Durch diese ließ er den so hart beschwerten Christen reichliches Almosen, auch bisweilen bessere Nahrung zukommen.

Diese drei eifrigen Diener Gottes, wovon der erste vom Papst Marcellinus zum Diakon geweiht worden war, verrichteten diese Liebesdienste mutig und unerschrocken. Als aber dieses von den heidnischen Aufsehern beobachtet worden war, gesellte man sie den übrigen Christen bei und hielt sie zu gleicher Arbeit an. Sie erfreuten sich deswegen, weil auch sie nun für würdig gehalten wurden, um des Namens Jesu willen etwas zu leiden. Die ihnen angewiesene Arbeit verrichteten sie Christo zuliebe mit großem Fleiß; ja sie suchten noch dabei andere, namentlich einen gewissen alten ehrwürdigen Mann, Saturnin, der die ihm vorgeschriebene Arbeit zu bestimmter zeit nicht verrichten konnte, zu unterstützen. Der Anblick dieser so liebevollen Willfährigkeit brachte die Zuschauer in Verwunderung, Maximian aber, dem selbe gerühmt worden war, in Zorn, so zwar, daß er sogleich Befehl erteilte, alle drei in Ketten zu schlagen und in einen finsteren Kerker zu werfen. Gott machte seine Diener in diesem Kerker durch Wunder noch berühmter, da sie verschiedenen Blinden und Kranken durch das bloße Kreuzzeichen und die Anrufung des Namens Jesu das Gesicht und die Gesundheit wieder erteilten.

Der Ruf von diesen Wundern kam auch an den Hof des Kaisers Diokletian, und zwar gerade zu der Zeit, da die kaiserliche Prinzessin Artemia von einem bösen Geist besessen war. Der Kaiser selbst sah es, wie entsetzlich sie von dem Satan gequält wurde, und hörte aus ihrem Mund, daß sie nicht davon erlöst werden könne, als nur durch Cyriacus, einen christlichen Diakon. So sehr Dioklatian auch immer wider die Christen erbittert war, so unterdrückte er doch seinen Zorn aus Liebe zu seiner Tochter, deren Leiden ihm zu Herzen gingen. Er ließ den Cyriacus samt seinen Gefährten holen und ersuchte ihn, Artemia von dem bösen Geist zu erlösen. Der heilige Diakon verrichtete ein kurzes Gebet und befahl dem bösen Geist im Namen Jesu Christi, sogleich Artemia zu verlassen. Der Satan antwortete: „Ich muss wohl gehorchen, weil ich mich der Allmacht Jesu Christi nicht widersetzen kann; von da aber will ich nach dem Hof des Königs in Persien mich begeben.“ In demselben Augenblick war Artemia befreit, warf sich zu den Füßen des heiligen Cyriacus, dankte ihm und bekannte ihm öffentlich, daß sie eine Christin werden wolle. Nach einiger Zeit kam ein Gesandter von dem König aus Persien und bat den Kaiser Diokletian, den christlichen Diakon Cyriacus zu ihm zu senden, weil seine Tochter Jobia von einem bösen Geist besessen sei und unaufhörlich rufe, sie könne von niemanden, als von dem Diakon Cyriacus, der sich zu Rom befinde, befreit werden. Cyriacus bekam ohne Verzug den Befehl, sich mit seinen Gefährten dahin zu begeben. Als er dort angelangt war, vertrieb er den bösen Geist auf dieselbe Weise, wie bei Artemia; und dieses offenbare Wunder bewog den König selbst mit seiner Tochter und vielen anderen zur Annahme des christlichen Glaubens.

Darnach kehrte Cyriacus wieder nach Rom zurück. Diokletian ließ ihn auch im Frieden leben. Sobald aber Diokletian von Rom in seine anderen Länder verreist war, ließ Maximian, der boshaft die so erbarmungsvoll sich ihm offenbarende Gottheit Jesu zu seinem Heil nicht anerkennen wollte, den heiligen Cyriacus samt dem heiligen Largus und dem heiligen Smaragdus gefangen nehmen und wegen ihrer Standhaftigkeit in dem christlichen Glauben enthaupten den 8. August im Jahre 309. Der heilige Cyriacus musste noch zuvor eine grausame Marter ausstehen. Weil er nicht unterließ, Christus zu predigen und die Götter des Reiches als höllische Gespenster zu verfluchen, ließ ihm der Richter siedendes Pech über den Kopf gießen. Desungeachtet fuhr der heilige Märtyrer fort, Christus öffentlich zu bekennen und zu loben, bis er durch das Schwert sein Leben beendigte. Cyriacus gehört zu den 14 heiligen Nothelfern und wird als Schutzpatron gegen die Versuchungen des Teufels angerufen. –
aus: Wilhelm Auer, Kapuzinerordenspriester, Goldene Legende Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, 1902, S. 622 – S. 624

Tags: Heilige

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