Apostolische Andacht zum kostbaren Blut

Die Besonderheit der Andacht zum kostbaren Blut

Die apostolische Andacht zum kostbaren Blut

Es ist ein besonderes Amt des Blutes unseres Erlösers Fürbitte einzulegen. Schon seine Existenz ist das mächtigste der Gebete. Seine Gegenwart im Himmel ist eine Macht, die nichts übersteigt als die Allmacht. Es war die Macht, durch die Gott den Menschen erlöste. Es ist die Macht, durch die der Mensch bei Gott etwas vermag.

Es war die Opfergabe, die, als sie wirklich dargebracht wurde, den beleidigten Schöpfer mit seinen sündhaften Geschöpfen wieder aussöhnte. Es war die Opfergabe, deren bloße Voraussicht bewirkte, daß Gott die Welt mit Erbarmungen überströmte, und deren Nachahmung im Blute der Tiere einst die Gott angenehme Religion der Erde war. Es ist das Opfer, mit dem, im Geiste vereinigt, alle christlichen Opfer jetzt wirksam sind. Es ist das Opfer, dessen wirkliche Wiederholung auf dem Altare die Fortsetzung des Rechtes der Welt auf die Verzeihung ihres Schöpfers ist.

Auch in dieser Hinsicht hat die Andacht zum kostbaren Blut eine mehr lebendige und innige Wirklichkeit als andere Andachten…

Manche Offenbarungen aus der andern Welt bezeugen die besondere Andacht der Verstorbenen zum kostbaren Blut. Manche Seelen im Fegefeuer durften erscheinen und sagen, daß i ihrem Lande der Schmerzen es das Blut und nur das Blut ist, das Blut der anbetungswürdigen Messe, das die Flammen löschen kann. Die Bilder, die die Engel darstellen, wie sie Kelche an die verwundete Seite Jesu halten, während Maria unten betet, und wie sie dann jene Kelche in die Flammen des Fegefeuers ausgießen, stellen einfach diese katholische Wahrheit dar, wie sie im Sinne der Gläubigen existiert.

Die Gebete um die Bekehrung der Sünder suchen natürlich ihre Wirksamkeit in der Aufopferung des kostbaren Blutes. Das kostbare Blut vergoß sich für ihre Bekehrung. Die Bekehrung ist seine Hauptbeschäftigung auf Erden. Sie ist mehr sein Werk als das unsrige. Zu diesem zweck angewendet, ist es etwas mehr als Fürbitte; es ist die Verrichtung des Werkes, das Gebet und die Erhörung des Gebets zugleich.

Das Gebet um die Erhöhung der Kirche fliegt von freien Stücken dem Kostbaren Blut zu; denn die Kirche ist die Eigentliche Schöpfung jenes Blutes. Seine eigene, innige Liebe ist die Liebe zur Kirche. Es eilt daher voll Bereitwilligkeit unsere Bitten mit einer unerwarteten herrlichen Erfüllung nieder zu schlagen.

Wenn wir um die Ausrottung der Irrlehren beten, dann ist es die Glorie der Kirche, die wir suchen. Wenn wir um Abwendung von Spaltungen beten, dann bitten wir um den frieden der Kirche. Wenn wir für christliche Könige beten, dann legen wir Fürbitten ein für die Freiheit der Kirche. Wenn wir für die Missionen beten, dann flehen wir auf die Fruchtbarkeit der Kirche einen Segen herab…

In allen diesen Dingen üben wir die Andacht zur Kirche, eine Andacht, in der das kostbare Blut nur auf unsere Einladung wartet, um sich voll ungeduldiger Liebe mit uns zu vereinigen. Daher können wir die Andacht zum heiligen Blut die apostolische Andacht nennen. –
aus: Frederick W. Faber, Das kostbare Blut oder Der Preis unserer Erlösung, 1920, S. 365 – S. 367

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