Der Heilige Geist
„Ich glaube – an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebenspender, der vom Vater und vom Sohne ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne gleichmäßig angebetet und verherrlicht wird, der durch die Propheten geredet hat.“
(Symol. Nic.-Const. – „Credo“ der hl. Messe)
Im Apostolischen Glaubensbekenntnis heißt der Artikel über die dritte Person der Gottheit einfach: „Credo in Spiritum Sanctum“ – „Ich glaube an den Heiligen Geist.“
Da vor dem Konzil zu Nicäa (325) keine Irrlehren über den heiligen Geist entstanden waren, so wurde in dem Nicänischen Symbolum der Glaubensartikel über den Heiligen Geist auch nicht erweitert.
Als jedoch der semiarianische Bischof Macedonius von Konstantinopel und die nach ihm benannten Mecedonianer (Pneumatomachoi) die Gottheit des Heiligen Geistes und Seine Wesensgleichheit mit dem Vater und dem Sohne leugneten, fanden sich die auf dem zweiten ökumenischen Konzil zu Konstantinopel (381) versammelten Väter veranlaßt, obigen Zusatz in das Symbolum aufzunehmen – mit Ausnahme des „Filioque“.
Erst später – wahrscheinlich um die Mitte des 5. Jahrhunderts – ward der Zusatz: „Filioque“ wegen auftauchender Widersprüche zuerst in Spanien in das Symbolum aufgenommen. Auf den Konzil von Toledo (589) wurde befohlen, das Symbolum mit den Zusatz in der Messe zu singen. Im Laufe des 7. und 8. Jahrhunderts breitete sich dieser Brauch über das Frankenreich und über England, dann über das nördliche Italien aus. Dieses ward der schärfste Differenzpunkt zwischen der griechischen und lateinischen Kirche. Auf der (14.) allgemeinen Kirchenversammlung zu Lyon (1274) und auf dem Konzil zu Florenz (1439) ward das „Filioque“ als ein echter, die katholische Lehre genau bezeichnender Zusatz anerkannt und dessen Aufnahme ins Symbolum genehmigt. (aus dem Vorwort: Coulin, Der Heilige Geist)
Betrachtungen