Das kostbare Blut Jesu der Preis unserer Erlösung
Erlösung! Welche Musik liegt in diesem Worte! Eine Musik, die nie ermüdet, sondern immer neu ist, die immer aufweckt und doch uns immer beruhigt. Sie enthält alles, was unsere Herzen sagen möchten. Sie ist erquickende Kraft für uns am Morgen und am Abend ein Friede, dem sonst nichts zu wünschen bleibt. Sie ist ein Sang, der sich immer tief hinab singt in die von Wonne durchschauerte Seele.
Erlöst sein! Was heißt erlöst sein? Wer kann es sagen? Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr vernommen. Es bedeutet Rettung, aber von welch einem Schiffbruch! Es bedeutet Ruhe in einer Heimat, die alle Begriffe übersteigt; es bedeutet für immer nieder liegen im Schoß Gottes, in der endlosen Verzückung einer Wonne, die sich nicht sättigen kann.
„Du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn Er wird sein Volk erlösen von dessen Sünden.“ Wer anders kann uns erlösen als Jesus? Was verlangen wir auch anders von Ihm als dies? Liegen doch hierin alle Dinge, die wir ersehnen können.
Von allem Elend ist die Knechtschaft der Sünde das elendeste; sie ist schlimmer als Kummer, schlimmer als Schmerz; sie ist ein Verderben, dem kein anderes Verderben gleich kommt. Sie stört allen Lebensfrieden, sie verwandelt Sonnenschein in Finsternis, sie verbittert alle Freudenquellen. Sie verdoppelt die Bürden des Lebens, die ohnehin schon schwer genug sind; sie macht den Tod zu einem Schrecken und die Ewigkeit jenseits des Grabes zu einer unendlichen und unerträglichen Finsternis.
Was also muss ein Leben mit solchen Sünden sein? Was muss ein Tod sein in der Sünde? Was die unwiderrufliche Ewigkeit einer Sünde, die nicht zurück genommen werden? Wohin sollen wir schauen um von all diesen schrecken frei zu werden?
Nicht auf uns selbst. Ebenso wenig können wir Befreiung erwarten unmittelbar von der Geduld und dem Mitleid Gottes selbst; denn in den Abgründen seiner Weisheit ist es beschlossen, daß es ohne Blutvergießen keinen Nachlass der Sünden geben soll.
Von dem kostbaren Blut Jesu Christi allein kommt unsere Erlösung.
(aus: Frederick W. Faber, Das kostbare Blut)