Quanto Conficiamur Moerore (1863)

Hut, bischöflicher Krummstab, Kleidungsstücke eines Papstes

Enzyklika von Papst Pius IX.

Papst Pius IX. im päpstlichen Gewand

Quanto Conficiamur Moerore (1863) – Über die Verbreitung falscher Lehren

An unsere geliebten Söhne, die Kardinäle der Heiligen Römischen Kirche, und an unsere verehrten Brüder, die Erzbischöfe und Bischöfe Italiens.

Unsere geliebten Söhne und verehrten Brüder, seid gegrüßt und empfangt den apostolischen Segen.

1. Wie viel Grund Wir haben, über den grausamsten und sakrilegischsten Krieg zu trauern, der in diesen turbulenten Zeiten in fast allen Regionen der Welt gegen die katholische Kirche geführt wird und insbesondere vor vielen Jahren vor unseren Augen von der piemontesischen Regierung gegen das unglückliche Italien erklärt wurde und von Tag zu Tag heftiger wird, versteht jeder von euch, unsere geliebten Söhne und ehrwürdigen Brüder, nur zu gut. Inmitten unserer großen Not jedoch, solange ihr mit Uns wacht, sind wir zutiefst getröstet und ermutigt.

Obwohl ihr in der Tat auf beklagenswerte Weise von jeder nur denkbaren schweren Ungerechtigkeit bedrängt, von eurer eigenen Herde getrennt, ins Exil geschickt und sogar ins Gefängnis geworfen werdet, habt ihr dennoch mit eurer tiefen Tugend nie versäumt, euch in leidenschaftlicher Verteidigung der Lehren Gottes, seiner Kirche und dieses Apostolischen Stuhls zu Wort zu melden und zu schreiben.

2. Deshalb danken Wir euch, dass ihr euch von ganzem Herzen freut, im Namen Jesu Beleidigungen zu erdulden. Wir sprechen euch das verdiente Lob Unseres heiligen Vorgängers Leo aus:

„Möget ihr die Prüfungen eurer Liebe, die ihr aus Ehrfurcht vor dem katholischen Glauben erlitten habt, von ganzem Herzen ertragen; möge Ich die euch zugefügten Leiden annehmen, als würde Ich sie selbst ertragen. Ich weiß jedoch, dass es eher ein Grund zur Freude als zur Trauer ist, dass ihr mit der Kraft unseres Herrn Jesus Christus unbesiegbar in eurer evangelischen und apostolischen Lehre ausgeharrt habt … Und als die Feinde des christlichen Glaubens euch aus euren jeweiligen Kirchen rissen, habt ihr es vorgezogen, die Ungerechtigkeit des Exils zu erdulden, anstatt euch von ihrer Gottlosigkeit anstecken zu lassen.“ [1]

3. Könnten Wir doch das Ende dieser schrecklichen Katastrophen verkünden, die die Kirche heimsuchen!

Nie wird es genug Trauer über die Verderbnis der Sitten geben, die durch unreligiöse und obszöne Schriften, Theateraufführungen und fast überall eingerichtete Bordelle, durch andere verdorbene Künste und monströse Vorzeichen aller Irrtümer, die in alle Richtungen verbreitet werden, durch die abscheulichen Unreinheiten aller Laster und Verbrechen, die ständig zunehmen, und durch den tödlichen Virus des Unglaubens und der Gleichgültigkeit, der sich weit und breit ausbreitet, so stark zunimmt und gefördert wird;

durch die Verachtung der kirchlichen Autorität, der heiligen Dinge und Gesetze und durch die empörende Plünderung des Kirchenbesitzes; durch den bitteren und ständigen Missbrauch geweihter Kirchenbeamter, von Studenten religiöser Gemeinschaften, von Gott geweihten Jungfrauen; durch den teuflischen Hass auf Christus, seine Kirche, seine Lehre und diesen Apostolischen Stuhl.

Diese und fast unzählige andere Übel, die von den verbitterten Feinden der katholischen Kirche und des katholischen Glaubens begangen werden, müssen wir täglich beklagen.

4. All diese Qualen scheinen die sehnlichst erwartete Zeit zu verlängern und zu verzögern, in der Wir den vollständigen Triumph unserer heiligsten Religion, der Gerechtigkeit und der Wahrheit erleben werden. Dieser Triumph kann Uns jedoch nicht versagen, auch wenn es uns nicht gegeben ist, den Zeitpunkt zu kennen, den der allmächtige Gott dafür bestimmt hat.

Auch wenn unser himmlischer Vater zulässt, dass seine heilige Kirche während dieser elenden irdischen Pilgerreise von verschiedenen Leiden und Nöten heimgesucht und geplagt wird, kann sie doch, da sie von Christus, dem Herrn, auf einem unerschütterlichen und festen Felsen gegründet wurde, durch keine Gewalt oder Gewaltanwendung erschüttert oder gestürzt werden. Vielmehr „wird sie durch Verfolgungen gestärkt und nicht geschwächt. Der Weinberg des Herrn ist immer mit einer reicheren Ernte bedeckt, denn während jedes Korn einzeln stirbt, wird es vielfach wiedergeboren.“ [2]

5. Das ist es, was Wir sehen, geliebte Söhne und ehrwürdige Brüder, selbst in diesen äußerst traurigen Zeiten als einen besonderen Segen Gottes. Denn obwohl die unbefleckte Braut Christi derzeit durch das Wirken der Bösen heftig bedrängt wird, triumphiert sie dennoch über ihre Feinde. Ja, sie besiegt ihre Feinde und strahlt wunderbar hell durch eure beispiellose Treue, Liebe und Ehrerbietung Uns und diesem Stuhl Petri gegenüber und durch eure herausragende Standhaftigkeit und die der anderen ehrwürdigen Brüder, der Bischöfe der gesamten katholischen Welt.

Sie erstrahlt durch viele fromme Werke christlicher Nächstenliebe, die sich jeden Tag rasch vermehren; durch das Licht des gesegneten Glaubens, das jeden Tag immer mehr Regionen erleuchtet; durch die außergewöhnliche Liebe und Hingabe, die die Katholiken der Kirche selbst, Uns und diesem Heiligen Stuhl entgegenbringen; durch den herausragenden und unsterblichen Ruhm des Martyriums.

Ihr wisst ja, wie in Tonkin und besonders in den Regionen von Cochinchina Bischöfe, Priester, Laien und sogar friedliche Frauen und junge Mädchen und Jungen, die mit ihrem unbesiegbaren Geist und ihrer heroischen Tugend den Märtyrern nacheiferten, die unmenschlichsten Folterungen verachteten und sich sehr freuten, ihr Leben für Christus hinzugeben.

All diese Freuden sollten für Uns und für euch inmitten der überwältigenden Qualen, die Uns quälen, kein geringer Trost sein.

6. Da Unser apostolisches Amt von Uns verlangt, die Uns von Christus anvertraute Sache der Kirche sorgfältig und eifrig zu verteidigen, verurteilen Wir diejenigen, die die Kirche selbst, ihre heiligen Gesetze, ihre Amtsträger und diesen Apostolischen Stuhl angreifen und verachten. Daher bestätigen, verkünden und verurteilen Wir mit diesem Schreiben erneut, vollständig und einzeln, was Wir in vielen Konsistorial-Ansprachen und in Unseren anderen Schreiben beklagen, erklären und verurteilen mussten. [3]

7. Auch hier, Unsere geliebten Söhne und ehrwürdigen Brüder, ist es erneut notwendig, einen sehr schwerwiegenden Irrtum zu erwähnen und zu verurteilen, der einige Katholiken in seinen Bann zieht, die glauben, dass es möglich ist, das ewige Heil zu erlangen, obwohl sie in Irrtum leben und vom wahren Glauben und der katholischen Einheit entfremdet sind. Ein solcher Glaube steht sicherlich im Widerspruch zur katholischen Lehre.

Es gibt natürlich diejenigen, die mit unüberwindlicher Unwissenheit über unsere heiligste Religion zu kämpfen haben. Da sie das Naturgesetz und seine Gebote, die Gott allen Menschen ins Herz geschrieben hat, aufrichtig befolgen und bereit sind, Gott zu gehorchen, führen sie ein ehrliches Leben und können durch die wirksame Kraft des göttlichen Lichts und der Gnade das ewige Leben erlangen. Da Gott die Gedanken, Herzen, Absichten und das Wesen aller Menschen kennt, erforscht und klar versteht, erlaubt seine höchste Güte und Milde nicht, dass jemand, der sich keiner vorsätzlichen Sünde schuldig gemacht hat, ewige Strafen erleidet.

8. Bekannt ist auch die katholische Lehre, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche gerettet werden kann. Die ewige Erlösung kann nicht von denen erlangt werden, die sich der Autorität und den Aussagen derselben Kirche widersetzen und sich hartnäckig von der Einheit der Kirche und auch vom Nachfolger Petri, dem römischen Papst, trennen, dem „die Obhut über den Weinberg vom Heiland anvertraut worden ist“ [4].

Die Worte Christi sind klar genug:

„Wenn er auch auf die Kirche nicht hören will, so sei er für euch wie ein Heide und Zöllner“ [5]; „Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab, und wer mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat“ [6.]; „Wer nicht glaubt, wird verdammt werden“ [7]; „Wer nicht glaubt, ist schon verdammt“ [8]; „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“ [9] Der Apostel Paulus sagt, dass solche Menschen „verdorben und selbst verurteilt“ sind [10]; der Fürst der Apostel nennt sie „falsche Lehrer, die heimlich zerstörerische Irrlehren einführen und sogar den Meister leugnen und sich selbst ein schnelles Verderben zuziehen.“ [11]

9. Gott bewahre, dass die Kinder der katholischen Kirche denen, die nicht durch die gleichen Bande des Glaubens und der Liebe mit uns verbunden sind, in irgendeiner Weise unfreundlich begegnen. Im Gegenteil, sie sollen stets bemüht sein, sich mit allen gütigen Diensten der christlichen Nächstenliebe um ihre Bedürfnisse zu kümmern, seien sie nun arm oder krank oder von irgendeinem anderen Unglück heimgesucht.

Zuallererst sollen sie sie aus der Finsternis der Irrtümer, in die sie unglücklicherweise geraten sind, retten und sich bemühen, sie zur katholischen Wahrheit und zu ihrer liebevollen Mutter zurückzuführen, die ihnen stets ihre mütterlichen Arme entgegenstreckt, um sie liebevoll wieder in ihre Herde aufzunehmen.

So werden sie, fest gegründet in Glauben, Hoffnung und Nächstenliebe und fruchtbar in jedem guten Werk, das ewige Heil erlangen.

10. Darüber hinaus, geliebte Söhne und ehrwürdige Brüder, können wir nicht schweigen über einen weiteren äußerst schädlichen Irrtum, ein Übel, das auf erbärmliche Weise die Gemüter, Herzen und Seelen zerreißt und zutiefst verstört. Wir beziehen Uns auf jene ungezügelte und verdammenswerte Selbstliebe und Selbstsucht, die viele dazu treibt, ihren eigenen Vorteil und Profit zu suchen, ohne Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen.

Wir meinen diese völlig unersättliche Leidenschaft für Macht und Besitz, die alle Regeln der Gerechtigkeit und Ehrlichkeit außer Kraft setzt und mit allen Mitteln unaufhörlich danach strebt, Reichtümer anzuhäufen und gierig zu horten. Völlig versunken in die Dinge der Erde, Gott, die Religion und ihre Seelen vergessend, setzen sie ihr ganzes Glück fälschlicherweise darauf, Reichtümer und Geld zu erwerben. Solche Menschen sollten sich ernsthaft an die ernüchternden Worte Christi, des Herrn, erinnern und darüber nachdenken: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben einbüßt?“ [12]

Sie mögen auch über die Lehre des Paulus nachdenken: „Diejenigen, die reich sein wollen, geraten in Versuchung, in eine Falle, in viele sinnlose und schädliche Begierden, die die Menschen in den Ruin und Untergang stürzen. Denn die Liebe zum Geld ist die Wurzel allen Übels; durch diese Begierde sind einige vom rechten Weg abgekommen und haben sich mit vielen Schmerzen das Herz durchbohrt.“ [13]

11. Nun können Wir wahrlich nicht verhehlen, dass Wir in großer Angst sind, da es in Italien einige Geistliche gibt, die ihre Berufung vergessen haben und sich nicht im Geringsten schämen, falsche Lehren zu verbreiten, sogar in subversiven Schriften. Sie hetzen das Volk gegen Uns und diesen Apostolischen Stuhl auf; sie widersetzen sich unserer weltlichen Herrschaft und der des Stuhls selbst; sie unterstützen schamlos und eifrig die bösen Feinde der katholischen Kirche und dieses Stuhls.

Diese Geistlichen, die ihre Bischöfe und uns im Stich lassen und durch die Zustimmung der piemontesischen Regierung und ihres Parlaments ermutigt werden, verachten offen die kirchliche Zensur und Strafe und sind unverschämt und furchtlos geworden, indem sie bestimmte verwerfliche Vereinigungen gründen, die allgemein als „Liberaler Klerus“, „Gegenseitige Hilfe“, „Für die Emanzipation des italienischen Klerus“ und andere Vereinigungen bekannt sind, die von demselben verdorbenen Geist beseelt sind.

Obwohl ihnen zu Recht die Ausübung ihres heiligen Amtes verboten ist, üben sie es dennoch wie dreiste Eindringlinge sündhaft und unrechtmäßig in vielen Kirchen aus. Wir missbilligen und verurteilen daher das Verhalten dieser Geistlichen.

Gleichzeitig ermahnen und ermuntern Wir diese unglücklichen Männer immer wieder, zu ihrer rechten Vernunft und ihrem rechten Herzen zurückzukehren und sich Gedanken über ihr eigenes Seelenheil zu machen, indem sie ernsthaft bedenken, „dass Gott kein Beispiel für ein Verhalten mehr toleriert als das von Priestern, wenn er sieht, dass diejenigen, die er zur Besserung anderer eingesetzt hat, ein Beispiel für ihre eigene Verdorbenheit geben“. [14]

Sie mögen inbrünstig darüber nachdenken, dass ihr verwirrter Zustand vor dem Gericht Christi wieder gutgemacht werden muss. Mögen diese bemitleidenswerten Kirchenmänner unseren väterlichen Rat beherzigen und Uns bereitwillig den Trost eines reuigen Klerus schenken. Mögen sie Tag für Tag Zuflucht bei Uns suchen, mit flehentlichen Gebeten um Vergebung für ihren Abfall bitten und demütig um Absolution von der kirchlichen Zensur flehen.

12. Ihr wisst sicherlich, Unsere geliebten Söhne und ehrwürdigen Brüder, dass alle Arten von gottlosen und betrügerischen Schriften, Lügen, Verleumdungen und Gotteslästerungen aus der Hölle losgelassen worden sind. Es wurden keine Mühen gescheut, um Schulen an nicht-katholische Lehrer zu übertragen und Kirchen für nicht-katholische Gottesdienste zu requirieren.

Mit einer Vielzahl anderer, sicherlich teuflischer Verrätereien, Künste und Unternehmungen setzen die Feinde Gottes alle Kräfte ein, um – wenn das möglich wäre – die katholische Kirche vollständig zu zerstören, das Volk, insbesondere die arglose Jugend, zu verführen und zu korrumpieren und unseren heiligen Glauben und unsere Religion aus den Seelen aller zu entwurzeln.

13. Wir sind fest davon überzeugt, dass ihr, Unsere geliebten Söhne und ehrwürdigen Brüder, gestärkt durch die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, weiterhin standhaft in eurem herausragenden bischöflichen Eifer bleiben werdet. Mit einem Herzen und einer Seele und mit verdoppeltem Engagement möget ihr weiterhin das Haus Israel verteidigen, möget ihr den guten Kampf für den Glauben kämpfen und die euch anvertrauten Gläubigen vor den Fallstricken des Feindes bewahren.

Ermahnt und ermuntert sie, stark in unserem heiligen Glauben zu sein, ohne den es unmöglich ist, Gott zu gefallen. Fordert sie auf, fest in unserer göttlichen Religion zu verharren, die allein wahr und ewig ist und auf die Erlösung vorbereitet und sogar in hohem Maße die Zivilgesellschaft erhält und gedeihen lässt.

14. Durch die Pfarrer und andere Geistliche, die für ihre Integrität, ihre moralische Ernsthaftigkeit und ihr beständiges Festhalten an der gesunden Lehre bekannt sind, möget ihr unermüdlich und genau lehren: mal das göttliche Wort predigen, mal das Volk in den Geheimnissen unserer erhabenen Religion, ihrer Lehre, ihren Geboten und ihrer Disziplin unterweisen. Ihr wisst vor allem, dass viele Übel im Allgemeinen aus der Unkenntnis göttlicher Dinge entstehen, die für die Erlösung wesentlich sind. Daher werdet ihr verstehen, dass es euch obliegt, alle Sorgfalt und Fleiß anzuwenden, um einen so schädlichen Zustand zu verhindern.

15. Bevor Wir unseren Brief zum Abschluss bringen, können wir jedoch nicht umhin, dem italienischen Klerus gebührendes Lob zu zollen, der mit höchster Hingabe an uns und diesen Stuhl Petri sowie an seine Bischöfe sicherlich nicht vom rechten Weg abgekommen ist. Dem edlen Beispiel ihrer Bischöfe folgend und alle Entbehrungen mit größter Geduld ertragend, erfüllen sie ihre Pflicht in höchst lobenswerter Weise. Wir vertrauen außerdem auf die Hoffnung, dass derselbe Klerus mit Hilfe der göttlichen Gnade und in würdiger Ausübung seiner Berufung stets danach streben wird, leuchtende Vorbilder der Frömmigkeit und Tugend zu sein.

16. Wir fahren auch fort mit angemessenem und öffentlichem Lob für die vielen geweihten Jungfrauen, die gewaltsam aus ihren Klöstern vertrieben, ihrer Belohnung beraubt und zu Bettlerinnen gemacht wurden, aber dennoch ihrem Bräutigam treu geblieben sind. Unter den bedauerlichsten Umständen beten sie Tag und Nacht im heiligen Haus Gottes, wo sie geduldig auf Seine Barmherzigkeit warten und Ihn um das Heil aller bitten, sogar um das ihrer Feinde.

17. Wir freuen Uns auch, das italienische Volk zu loben, das mit tiefer katholischer Sensibilität die vielen gottlosen und zerstörerischen Bemühungen gegen die Kirche verabscheut. Mit kindlicher Frömmigkeit, Respekt und Gehorsam sind sie sehr stolz darauf, Uns, den Heiligen Stuhl und ihre Bischöfe, zu ehren. Inmitten sehr schwerer Schwierigkeiten und trotz vieler Gefahren bringen sie uns jeden Tag auf vielfältige Weise treu Zeichen ihrer Liebe und Hingabe dar und lindern die Not dieses Apostolischen Stuhls, manchmal mit Geld, manchmal mit anderen Gaben.

18. Inmitten so vieler Katastrophen und angesichts solcher Wut gegen die Kirche sind Wir nicht verzagt, denn „Christus ist unser Rat und unsere Stärke; ohne ihn können wir nichts tun, durch ihn können wir alles tun. Als er die Verkünder des Evangeliums und die Spender der Sakramente bestätigte, sagte er: ‚Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.‘“ [15] Wir wissen außerdem mit Sicherheit, dass die Pforten der Hölle niemals die Kirche überwältigen werden, die mit Christus Jesus, unserem Herrn, als Wächter und Beschützer, der die Kirche erbaut hat und „gestern, heute und in Ewigkeit“ ist, unerschütterlich steht und stehen wird. [16]

19. Mit immer größerem Eifer und Demut im Herzen wollen Wir, Unsere geliebten Söhne und ehrwürdigen Brüder, niemals aufhören, Unsere Gebete und Bitten durch Jesus Christus an Gott zu richten, damit seine Kirche, die von diesem heftigen Sturm heimgesucht wird, sich von diesen großen Katastrophen erholen, den gesegneten Frieden und die Freiheit in der ganzen Welt genießen und neue und noch großartigere Siege über ihre Feinde erringen möge. Lasst uns beten, dass die Irrenden vom Licht seiner göttlichen Gnade überflutet werden, dass sie vom Weg des Irrtums zum Weg der Wahrheit und Gerechtigkeit zurückkehren und, indem sie die würdigen Früchte der Reue erfahren, ewige Liebe und Ehrfurcht vor seinem heiligen Namen erlangen.

20. Damit der barmherzige Gott unsere inbrünstigsten Gebete eher erhören möge, lasst uns die Fürsprache der unbefleckten und allerheiligsten Jungfrau Maria, der Mutter Gottes, anrufen. Lasst uns ebenfalls die Fürsprache der heiligsten Apostel Petrus und Paulus und aller Seligen im Himmel erbitten, damit sie mit ihren wirksamen Gebeten vor Gott Barmherzigkeit und Gnade für alle erflehen und alle Widrigkeiten und Gefahren, die die Kirche überall und besonders in Italien heimsuchen, kraftvoll abwenden mögen.

21. Schließlich erteilen Wir euch, geliebte Söhne und verehrte Brüder, sowie der euch anvertrauten Herde als sicherstes Unterpfand Unserer besonderen Wohlwollenheit liebevoll Unseren von Herzen kommenden Apostolischen Segen.

Gegeben zu Rom, bei St. Peter, am 10. August 1863, im achtzehnten Jahr unseres Pontifikats.

Pius IX.

Anmerkungen:

1. Hl. Leo, Brief 154 an die Bischöfe Ägyptens, hrsg. Baller.

2. Hl. Leo, Predigt 82 zum Fest der Apostel Petrus und Paulus.

3. Ansprachen vom 20. Juni 1859; 26. September 1859; 13. Juli 1860; 28. September 1860; 17. Dezember 1860; 18. März 1861; 30. September 1861 und 9. Juni 1862. Enzykliken vom 18. Juni 1859 und 19. Januar 1860. Apostolisches Schreiben vom 26. März 1860.

4. Ökumenisches Konzil von Chalcedon in seinem Brief an Papst Leo.

5. Mt 15,17.

6. Lk 10,16.

7. Mk 16,16.

8. Joh 3,18.

9. Lk 11,23.

10. Ti 3.11.

11. 2 Petr. 2.1.

12. Mt 16,26.

13. 1 Tim 6,9-10.

14. Hl. Gregor der Große, Predigt 17 in Evangel.

15. Hl. Leo, Brief 167 an Rusticus, Bischof von Narbonne.

16. Hebr 13,8.

Quelle: https://www.papalencyclicals.net/pius09/p9quanto.htm

Siehe zu diesem Them auch die Allokution von Pius IX.:

Siehe auch die Erklärung von Msgr. Joseph Clifford Fenton zu dieser Enzyklika auf katholischglauben.online:

  • Erklärung zur Enzyklika ‘Quanto Conficiamur Moerore’

Bildquellen

  • G.P.A.Healy,_Portrait_of_Pope_Pius_IX_(1871): wikimedia
  • Bitschnau Paepstliche Insignien: © https://katholischglauben.info

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