Könige mit Namen Ferdinand

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Könige und Fürsten mit Namen Ferdinand

Die römisch-deutschen Kaiser mit Namen Ferdinand finden sich unter Ferdinand I. bis III., deutsche Kaiser

Ferdinand III. der Heilige, König von Kastilien und León, * 1199 als Sohn Alfons IX. v. León und der Berengaria v. Kastilien, † 30.5.1252; vereinigte 1230 beide Länder endgültig in einer Personalunion, erweiterte sie durch die Eroberung von Córdoba, Murcia, Haén und Sevilla und drängte die Mauren auf Granada zurück; gründete die Kathedrale v. Burgos und erweiterte die Universität Salamanca. 1219 vermählt mit Beatrix, Tochter Philipps v. Schwaben, die ihm an Charakter und als Landesmutter würdig zur Seite stand. Seine Gebeine ruhen in der Kathedrale von Sevilla. 1671 durch Klemens X. heilig gesprochen. Fest 30. Mai.

Ferdinand der Standhafte, sel., * 29.9.1402 zu Santarem, † 5.6.1443; Sohn des Königs Johann I. von Portugal; zog 1437 mit seinem ältesten Bruder Prinz Heinrich d. Seefahrer nach Afrika, um den Mauren Tanger zu entreißen. Aber die Portugiesen wurden von ungeheurer Macht umzingelt und verpflichteten sich, gegen freien Abzug Ceuta auszuliefern. Da die Stände v. Portugal den Vertrag verwarfen, blieb Ferdinand mit einigen Genossen als Geisel in den Händen der Mauren, die ihn als Sklaven behandelten. Er starb zu Fez an der Ruhr und infolge der erlittenen Misshandlungen. 1470 durch Paul II. selig gesprochen. 1473 brachte man seinen Leib nach Portugal zurück und setzte ihn in der Königsgruft zu Batalha bei. Sein Leben wurde von seinem Leidensgenossen Alvares beschrieben, von Calderón in ‚El principe constante‘ dramatisch behandelt. (Anm.: Fest 5. Juni)

Ferdinand V. der Katholische, König von Aragón, Sohn des Königs Johann II., * 1452, † 23.1.1516; einer der rührigsten, erfolgreichsten Fürsten seiner Zeit. Seit 1469 mit Isabella, der Erbin v. Kastilien, vermählt, erwarb er zu den ererbten Königreichen Aragón, Valencia, Mallorca, Sizilien, Sardinien und dem Prinzipat Katalonien die Königreiche Granada 1492 und Navarra 1515, sicherte seine Herrschaft (gegen Frankreich) in Neapel und Rousillon, drang nach Nordafrika vor, setzte sich auf den Kanarischen Inseln fest und stellte durch Kolumbus die Verbindung mit Amerika her. Innenpolitisch erreichte er eine außerordentliche Steigerung der königlichen Macht. Auf seine Bemühungen gestattete der Papst die Einrichtung bzw. den Ausbau der Inquisition, die von Anfang an sehr stark den staatlichen Interessen diente. Ferdinand ließ sich die Großmeisterwürde der 3 spanischen Ritterorden übertragen und erlangte für alle hohen Kirchenämter seiner Länder das Patronatsrecht. Sein treuester Helfer war Kardinal Cisneros.

Ferdinand von Bayern, Erzbischof und Kurfürst v. Köln, der bedeutendste und sittlich höchststehende der 5 dortigen Kurfürsten aus dem Hause Wittelsbach, * 7.10.1577 zu München als 3. Sohn des Herzogs Wilhelm V., † 13.9.1650 zu Arnsberg i. W. Schon als Knabe im Besitz vieler Dompfründen, studierte Ferdinand in Ingolstadt und Rom, wurde 1594 Propst v. Berchtesgaden, 1595 Koadjutor seines Oheims Ernst in Köln, 1599 in der Abtei Stablo-Malmedy, 1601 in Lüttich, 1611 in Hildesheim. Nach dem Tode Ernsts 1612 wurde er dessen Nachfolger in diesen Bistümern und 1618 noch Bischof v. Paderborn. In der Jugend lebenslustig, rang er sich zu ernsterer Lebensauffassung durch. Schon als Koadjutor Mittelpunkt der katholischen Restaurations-Bestrebungen in Nordwestdeutschland, trat er mit allen Mitteln der Ausbreitung des Protestantismus entgegen und erneuerte mit Hilfe von Franziskanern und Jesuiten in seinen Bistümern die Kirche auf Grund des Tridentinums. Trotz seiner Frömmigkeit entschloss er sich nicht zum Empfang der höheren Weihen. Politisch stand er in enger Verbindung mit seinem Bruder Maximilian. Er betrieb eifrig die Begründung der Liga und die Übertragung der pfälzischen Kur an Bayern, vermochte aber trotz eifriger Verhandlungen und eigener militärischer Anstrengungen die Verheerung seiner Lande im 30-jährigen Krieg nicht zu verhindern. 1642 nahm er seinen Neffen Maximilian Heinrich in Köln, 1643 in Hildesheim, 1649 in Lüttich als Koadjutor. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. III, 1933, S. 999 – Sp. 1002

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