Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Barnabiten
Barnabiten oder Regularkleriker des hl. Paulus (Clerici regulares s. Pauli decollati), auch Paulaner genannt, Männerorden, gegründet 1530 zu Mailand vom hl. Antonius M. Zaccaria im Verein mit Bartolomeo Ferrari und Giacomo Morigia, um durch Predigt und Volksmissionen gegenüber dem durch die Kriege zwischen Karl V. und Franz I. im Mailändischen herbei geführten sittlichen Niedergang „den religiösen Geist im Weltklerus zu fördern und die Laien zu besseren Sitten zurück zu führen“; von den Päpsten Klemens VII. 1533 und Paul III. 1535 bestätigt und mit feierlichen Gelübden ausgestattet, nach den jetzigen von L. Marini verfaßten Konstitutionen am 7.11.1579 approbiert. Den späteren Namen Barnabiten erhielten sie vom Mailänder Barnabas-Kloster, das die Gründer 1538 bezogen. Ihre Missions-Tätigkeit erstreckte sich bald über Italien, wo sie viel zur religiösen Erneuerung beitrugen (auf Korsika der hl. Alexander Sauli); 1608 kamen sie, von Heinrich IV. zunächst zur Bekehrung der Hugenotten gerufen, nach Frankreich, 1626 nach Österreich… Der Talar der mailändischen Priester im 16. Jahrhundert ist ihre Ordenstracht.
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. I, 1930, S. 979