A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z

Skanderbeg

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Skanderbeg

Skanderbeg, eigentlich Georg Kastriota, * 1403 von albanischen oder serbischen Eltern, wurde, noch Kind, als Geisel den Türken übergeben, zeichnete sich als Krieger in deren Diensten aus, erhielt den Beinamen Iskender-Beg (d. h. Fürst Alexander, daher der Name Skanderbeg). Murad II. nannte ihn „Verteidiger und Mehrer des Reiches“. 1443 floh er nach Albanien und bemächtigte sich der Festung Kruja.

Als nationaler Führer der Albaner verteidigte er 24 Jahre in ungleichem Kampf gegen die türkische Übermacht seine Heimat, obwohl er vielfach auch gegen Venedig zu kämpfen hatte und nur durch die Päpste und die Könige von Neapel und Ungarn unterstützt wurde. Nikolaus V. pries ihn „Vorkämpfer und Schild der Christenheit gegen die Türken“, Callixtus III. „Athlet Christi“. Skanderbeg reiste 1465 nach Rom. Mit seinem Tod 17.1.1467 zu Alessio brach der albanische Widerstand gegen die Türken zusammen. Unklar bleibt Skanderbegs religiöse Haltung in der Zeit, als er in türkischen Diensten stand. Nach seiner Flucht zeigte er sich der katholischen Kirche und dem Papsttum ergeben. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. IX, 1937, Sp. 616

Porträt von Giorgio Castriota Skanderbeg.

Georg Kastriota, der Sohn eines albanischen Fürsten, war im Jahre 1423, nachdem Murad einen Teil Albaniens seiner Herrschaft unterworfen, im Alter von neun Jahren mit seinen drei Brüdern als Geisel für die Treue seines Vaters nach Adrianopol an den türkischen Hof gekommen, wo er zum Abfall von seinem Glauben gezwungen wurde und bei dem Übertritt zum Islam den Namen Skanderbeg – Fürst Alexander – erhielt.

Seine Schönheit, sein feuriger Mut und ritterlicher Sinn und seine reiche geistige Begabung gewannen ihm die Zuneigung Murads so sehr, dass er ihn mit seinen eigenen Söhnen erziehen ließ und ihm schon früh eine Führerstelle in seinem Heer übertrug, die ihm Gelegenheit gab, in einer Reihe glücklich bestandener Wagnisse und Kämpfe Proben eines Heldensinnes abzulegen, der die Türken mit staunender Bewunderung erfüllte.

Nach dem Tode seines Vaters Iwan Kastriota forderte Skanderbeg dessen Fürstentum, und da Murad ihm dasselbe verweigerte, fasste er den Entschluss, sich von den Feinden seines Glaubens loszureißen und mit den Waffen in der Hand sich selbst sein väterliches Erbe und seinem Land die Freiheit zu erkämpfen. Nach der Niederlage Murads bei Nissa verließ er, die allgemeine Verwirrung benutzend, mit dreihundert seiner Landsleute heimlich das türkische Heer, nachdem er den Staatssekretär des Sultans durch Todesdrohungen gezwungen, ihm einen Ferman auszustellen, durch welchen dem Statthalter der albanischen Stadt Kroja Befehl erteilt wurde, ihm Stadt und Festung zu übergeben.

Nachdem er auf diese Weise in den Besitz des wichtigsten Platzes seines heimatlichen Gebietes gekommen und die türkische Besatzung erschlagen worden, fiel ihm das ganze Volk der Albanesen freudig zu, und die gesamte Kriegsmacht der Türken vermochte nichts gegen den kühnen Helden und seine tapferen Scharen, die sich unter seiner Führung für unbezwingbar hielten. –
aus: F. J. Holzwarth, Weltgeschichte, 4. Bd., 1886, S. 511 – S. 512

Weitere Informationen bei Wikipedia Stichwort Skanderbeg

Bildquellen

Buch mit Kruzifix
Platina
Buch mit Kruzifix
Skapulier

Weitere Lexikon-Einträge

Buch mit Kruzifix

Gallienus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Gallienus Gallienus, Publius Licinius Egnatius, römischer Kaiser, * um 218, nach der Thronbesteigung seines Vaters Valerian 253 Cäsar und Mitregent, nach der Gefangenschaft des Vaters Mitte 260 Alleinherrscher. Er bekämpfte die Alemannen am Rhein…
Buch mit Kruzifix

Enzyklopädisten

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Enzyklopädisten Enzyklopädisten, die Herausgeber (Diderot und d´Alembert) und Mitarbeiter (Rousseau, der jedoch seit 1757 als Gegner der materialistischen Tendenz der Enzyklopädisten auftrat, Voltaire, Baron v. Holstein, Turgot, Grimm Duclos, Marmontel, de Jaucourt, Boulanger u.a.)…
Buch mit Kruzifix

Montaigne

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Montaigne Montaigne, Michel Eyquem Seigneur de, französischer Essayist, „Katholik der Religion nach, Heide in seiner Moral und Skeptiker in seiner Philosophie“ (Plattard), * 28.2.1533 auf Schloß Montaigne bei Bergerac, † ebd. 13.9.1592; Parlamentsrat in…
Buch mit Kruzifix

Abrahamiten

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Abrahamiten Abrahamiten, 1. eine Sekte des neunten Jahrhunderts, welche die Gottheit Christi leugnete; sie erhielt den Namen von ihrem Haupt Abraham von Antiochien und war in Syrien weit verbreitet. – 2. Deisten in Böhmen,…
Buch mit Kruzifix

Armutsstreit

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Armutsstreit Armutsstreit. Die Franziskaner lehrten, die Regel ihres Stifters, die jedes Recht auf Eigentum sowohl in speciali wie in communi verbiete, schlösse die höchste religiöse Vollkommenheit ein, die Christus selbst gelehrt und durch sein…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner