Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Kamisarden
Kamisarden, die reformierten Bewohner der Cevennen während der Aufstände 1702/05. Der Name wird abgeleitet von camise = Hemd (Blusenmänner) oder camis = Landstraße (Wegelagerer) oder camisade = Nächtlicher Überfall. Die Kamisarden veranstalteten nach Aufhebung des Edikts von Nates (1685) bei nacht religiöse Versammlungen und gingen 1702 unter schwärmerischen Kundgebungen zu grausamen Gewalttätigkeiten gegen die Katholiken über. Der gegen die Aufrührer Februar 1703 geschickte Marschall Montrevel konnte den Aufstand nicht stillen. Erst Marschall Vollars beendigte ihn 1704 durch Vertrag mit dem Führer Jean Cavalier. Spätere Aufruhr-Versuche (bis 1710) wurden rasch unterdrückt.
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. V, 1933, S. 765