Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Nektarius
Nektarius, * 1605 auf Kreta, Mönch auf dem Sinai, 1661 griechischer Patriarch von Jerusalem, resignierte 1669, † 16.1676 von Jerusalem, Sprachen kundig, weitgereist, kritisch gegen Photius, bekämpfte aber selbst mit Fabeln den römischen Primat wie die lateinischen Niederlassungen, empfahl aber auch die Confessio des Petrus Mohyla und verwarf schließlich die calvinischen Versuche des Cyrillus Lukaris ausdrücklich auf der Synode des Dositheus zu Jerusalem 1672.
Nektarius, 11. Bischof von Konstantinopel 381 bis 397, war Senator und Prätor, wurde, obschon noch nicht getauft, wegen seiner großen Ruhe, Milde und Versöhnlichkeit 381 auf dem 2. allgemeinen Konzil als Nachfolger des hl. Gregor von Nazianz zum Bischof von Konstantinopel gewählt; Kaiser Theodosius I. selbst holte in Rom die Anerkennung für die Ernennung ein. In seine Zeit fallen mit dem „Ehrenvorrang“, der der Kanon 3 des 2. allgemeinen Konzils dem Bischof von Ostrom zubilligte, die Anfänge des „Patriarchats“ Konstantinopel. Als Bischof war Nektarius unbedeutend: Theodosius I. selbst betrieb alle kirchlichen und religiösen Angelegenheiten, und Nektarius als korrekter Staatsbeamter hütete sich, irgendwo anzustoßen. 391 schaffte Nektarius das Institut des Bußpredigers ab. 394 hielt er zu Konstantinopel eine große endemische Synode. † 26.9.397. In der byzantinischen Kirche als Heiliger verehrt. Der hl. Chrysostomus war sein Nachfolger. – Eine Homilie des Nektarius auf den hl. Theodor bei Migne PG 39,1821/40. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. VII, 1935, Sp. 482