A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z

Engelsburg

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Engelsburg

Engelsburg (Castel Sant`Angelo), eines der bedeutsamsten Baudenkmäler Roms, von reichster geschichtlicher Vergangenheit, auf dem rechten Tiberufer bei der Engelsbrücke, dem ehemaligen Pons Aelius. Der antike Bau wurde von Kaiser Hadrian 136 nach Christus als Prachtgrabmal (moles Hadriani) errichtet. Die nach dem Vorbild der ägyptischen Königsgräber angelegte zentrale Grabkammer, offenbar nur für Hadrian und seine Angehörigen bestimmt, erweiterte Antoninus Pius nachträglich durch Nebenzellen, um ein gemeinsames Mausoleum der römischen Kaiser zu schaffen. Außer diesen beiden Kaisern sind hier Marcus Aurelius, Commodus und Septimius Severus bestattet worden. Unter den Stürmen der Völkerwanderung, erstmals schon durch Aurelian (271), wurde das Grabmal als natürlicher Brückenkopf zur Stadtbefestigung benützt. Durch die Angriffe der Goten (Alarich 409, Vitiges 537) zerstört, diente es im 10. Jahrhundert den Crescentiern als Kastell zur Beherrschung Roms. Im weiteren Mittelalter, so schon für Gregor VII, der im Kampf mit Heinrich IV hier seine Zuflucht fand, wurde die Burg der sicherste Stützpunkt der Päpste gegen fremde Eroberer und bei Aufständen der römischen Bevölkerung. Mit ihren Kerkern diente die Engelsburg als Gefängnis, mit ihren Prachtgemächern in den Obergeschossen als zeitweiliger Wohnaufenthalt der Päpste. Die Befestigungsanlage erneuerten bzw. verstärkten Bonifaz IX (1400), Nikolaus V, Alexander VI, der sie durch einen gedeckten Gang mit dem Vatikan verband und mit einer quadratischen Umwallung umzog, und Urban VIII, von dem die Basteien im Fünfeck stammen. Der Saal Pauls III von Pierino del Vaga und anderen Schülern Raffaels ist eine Prachtleistung der Renaissance in Innenausstattung. Der Name Engelsburg beruht auf der Kapelle des hl. Michael, die Bonifaz IV zur Erinnerung an Gregors des Großen Vision bei der Pestprozession (590) errichtete. An dieselbe Vision knüpft die Engelsstatue (1527 in Marmor von Raffaello v. Montelupo, 1752 in Bronze von Verschaffelt) auf der Höhe der Burg. 1870 ging die Engelsburg in italienischen Staatsbesitz über. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. III, 1931, S. 580

Buch mit Kruzifix
Quanta cura
Buch mit Kruzifix
Dreikapitelstreit

Weitere Lexikon-Einträge

Buch mit Kruzifix

Paschasius Radbertus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Paschasius Radbertus Paschasius Radbertus, der hl., OSB, einer der gelehrtesten Theologen seiner Zeit, war um 786 zu Soissons geboren und trat unter dem heiligen Abt Adalhard ind as Kloster zu Corbie in der Picardie.…
Buch mit Kruzifix

Israel

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Israel Israeliten, das vom Patriarchen Jakob mit dem Beinamen Israel abstammende semitischen Volk, welches etwa seit 1230 v. Chr. Palästina bewohnte. Die Selbstbezeichnung bildet offenbar gegenüber dem Namen Hebräer, der nur im Mund von…
Buch mit Kruzifix

Antiochus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Antiochus Antiochus I. * Antiochus II. Theos * Antiochus III. der Große * Antiochus IV. Epiphanes * Antiochus V. Eupator * Antiochus VI. Epiphanes Dionysus * Antiochus VII. Sidetes * Antiochus VIII. Epiphanes Kallinikus…
Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Rippel, Anton Gregor Rippel, Anton Gregor, Kontroversist, eine Stütze der älteren Restaurations-Bewegung im deutschen Katholizismus, * 10.6.1681 in Schlettstadt, † 6.1.1729 zu Fessenheim (Unterelsaß); 1700-15 Jesuit, seit 1719 Pfarrer von Fessenheim mit Filiale Nordheim.…
Buch mit Kruzifix

Eudisten

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Eudisten Eudes, Jean, hl. (1909 selig-, 1925 heiliggesprochen), einer der großen Erneuerer des religiösen Lebens Frankreichs im 17. Jahrhundert, „auctor, doctor et apostolus cultus liturgici Sacr. Cordis Jesu“ (Pius X.), * 14.11.1601 zu Ri…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden, die deinen Suchkriterien entsprechen.