Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Saint-Jure

Saint-Jure, Jean Baptist, SJ (seit 1604), * 19.2.1588 zu Metz, lehrte an Ordensschulen und war Oberer der Häuser in Amiens, Alençon, Orléans und (nach einem Zwischenaufenthalt in England) in Paris, † ebd. 30.4.1657. Einer der bedeutendsten geistlichen Schriftsteller der Gesellschaft Jesu, neben Alfons Rodriguez zu stellen, den er an Weite und Schliff der Bildung sogar übertrifft, im Vergleich zu Bérulle „moins profond, moins sublime, mais en revanche plus lumineux, plus simple, plus élégant, plus pratique, et mieux doué pour la propagande“ (Bremond). Seine Schriften, auf große theologische Kenntnis und auf christlichen wie altheidnischen Gewährsmänner gestützt, tragen stark ignatianisches Gepräge. Oft aufgelegt und zum Teil in fremde Sprachen wurden übersetzt: De la connaissance et de l`amour du Fils de Dieu (1634; zuletzt 5 Bde 1876, deutsch 1865); Méditations sur les plus grandes vérités de la foi (1637; deutsch: die 3 geistlichen Wege, 1865): Le livre des élus (1643); L´homme spirituel (2 Bde, 1646, zuletzt 1901); Vie de Msgr. De Renty (1651; deutsch: Das Bild eines vollkommenen Christen, 1837); L´union avec notre Seigneur (2 Bde 1653; deutsch 1888); L´homme religieux (2 Bde 1657/58, zuletzt 4 Bde 1890; deutsch: Das Leben im Ordensstand, 2 Bde 1893).

aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. IX, 1937, S. 77-78

Johann Baptist von Saint-Jure, geboren zu Metz im Jahre 1588, trat schon als sechszehnjähriger Jüngling in den Jesuitenorden, und hat durch seine Wissenschaft, durch die Heiligkeit seines Lebens, durch seine Liebe zu Jesu Christo, durch seinen unermüdlichen Eifer, durch seine anhaltenden Arbeiten für das Heil der Seelen sich einen ausgezeichneten Rang unter den großen Männern seiner Genossenschaft verdient. So lautet das rühmliche Zeugnis, welches sie ihm durch die Feder des Vaters Soteul (Biblioth. Patr. Soc.).
Die aszetischen Schriften, welche dieser gottselige Priester veröffentlichte und womit er auch in weite Ferne und nach seinem Tode noch zur Nachwelt reden und Gutes stiften bemüht war, verraten – wie Abbé de Feller sagt – einen in den Wegen Gottes und der Wissenschaft der Heiligen vollendeten Mann. Die namhaftesten derselben sind folgende: Die heilige Beschäftigung der Geschöpfe; Art und Weise, die vorzüglichsten Handlungen eines Christen gut zu verrichten; die drei Töchter Job`s oder von dem Glauben, der Hoffnung und Liebe; der Ordensgeistliche; Abhandlung von der Vereinigung mit Jesu Christo in seinen vorzüglichsten Geheimnissen; Leben des Herrn Marquis von Renty; von der Erkenntnis und Liebe unseres Herrn Jesu Christi; und das Buch der Auserwählten – welche beide letztere unter allen seinen Werken am meisten geschätzt werden.

Vorerinnerung aus: Das Buch der Auserwählten

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Tags: Jesuiten
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Grosseteste
Scheeben, Matthias Joseph

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