Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Jason
Jason, Namensumtausch für Jesus mit Analogie in der Bedeutung (Heiler, Heiland = Ješu, Ješua).
1) Sohn des Eleazar, wurde 162/161 von Judas Makkabäer als Gesandter nach Rom geschickt und schloss ein Bündnis (Gleichvertrag) mit dem Senat ab (1. Makk. 8, 17-32; Josephus, Antiqu. XII 10, 6). Sein Vater war vielleicht der heldenmütige Glaubensbekenner von 2. Makk. 6, 18-31. –
2) Bruder des Hohenpriesters Onias III., Haupt der Griechenfreunde, erkaufte 175/74 von Antiochus Epiphanes die Hohepriester-Würde und betrieb die Hellenisierung seine Volksgenossen mit Energie, bis er 172/71 von einem andern Verräter, Menelaus, überboten und vertrieben wurde. Als sich das Gerücht verbreitete, Antiochus sei in Ägypten gestorben, kehrte Jason 170 zurück, bemächtigte sich Jerusalems und vertrieb den Nebenbuhler. Dies veranlaßte Antiochus zum Einschreiten gegen Jerusalem. Jason floh zu den Ammonitern, dann nach Ägypten, zuletzt nach Sparta, wo er starb. 2. Makk. 1, 7; 4, 7-26; 5, 5-10. Vgl. 4. Makk. 4, 16-20; Josephus, Antiqu. XII 5, 1. Schürer I 194/96; Lagrange 52f. –
3) Jason von Cyrene schrieb in 5 Büchern die Geschichte der Makkabäer-Kämpfe von deren Beginn wenigstens bis zur Besiegung und Tod Nikanors (176 bis 160), wovon das 2. Makkabäerbuch (von 2, 19 bis Kap. 15) ein Auszug ist. Vgl. 2. Makk. 2,23. Vermutlich lebte Jason nicht lange nach den erzählten Begebenheiten, also in der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr.
4) Christ in Thessalonike, bei dem der hl. Paulus auf der 2. Missionsreise wohnte (Apg. 17, 5-9);vielleicht identisch mit dem Röm. 16, 21 erwähnten Jason. Nach griechischer Tradition soll er Bischof v. Tarsus gewesen und in Korfu gestorben sein. Fest 12. Juli (röm. Martyrol.), 28./29. April (bei Griechen und Kopten). –aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. V, 1933, Sp. 287 – Sp. 288
Lexikon, Bd. V, Sp. 287-288