A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z

Pippin

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Pippin

Pippin der Ältere, nach jüngeren Quellen Pippin von Landen genannt, † 640. Mit Bischof Arnulf v. Metz Stammvater der Karolinger (aus der Ehe von Pippins Tochter Begga mit Arnulfs Sohn Ansegisel stammt Pippin der Mittlere), begründete mit Arnulf eine besondere Regierung in Anlehnung an Dagobert I. († 639), dessen Majordomus (Hausmeier) er wurde. Die Heiratsverbindung des Hauses Pippins mit dem Arnulfs sicherte den großen karolingischen Hausbesitz vom nördlichen Belgien her (Nivelles, die Hausstiftung Pippins, hier im Zentrum) bis in die Eifel (Prüm und Echternach lagen auf karolingischem Gut) und in die Gegend von Metz hin. Aus seiner Ehe mit der hl. Itta (Iduberga) gingen u.a. hervor: Grimoald I., sein Nachfolger als Hausmeier, Mitgründer von Stablo-Malmedy, der nach mißglücktem Staatsstreich im Kerker zu Paris (662) endigte, und die hl. Gertrud, Äbtissin von Nivelles.

Pippin der Mittlere, ohne Grund Pippin v. Heristal genannt, † Dez. 714. Seit 678 Regent in Austrasien, wurde durch den Sieg über den neustr. Hausmeier Berthar bei Tertri 687 Hausmeier des ganzen Reiches; förderte im Kampf mit den Friesen die Mission des hl. Willibrod; wurde durch seine Gemahlin Plektrudis Mitgründer von Echternach.

Pippin der Jüngere, als Sohn Karl Martells Enkel des Vorigen und infolge Verwechslung mit diesem Pippin der Kleine oder Kurze genannt, * 714, † 24.9.768; teilte das Reich mit seinem Bruder Karlmann, erhielt nach dessen Tod 747 das ganze Reich; von den Großen mit Zustimmung des Papstes Zacharias Weihnachten 751 (?) zum König der Franken erhoben an Stelle des letzten Merowingers Childerich III. und vom hl. Bonifatius als päpstlichem Legaten gesalbt. Pippin empfing den Papst Stephan II., der ihn (nebst Gemahlin und Söhnen) in St-Denis ein 2. Mal salbte und zum Patricius ernannte, zog 754 und 756 gegen den Langobarden-König Aistulf und gründete durch die Pippinsche Schenkung den Kirchenstaat, setzte die von Bonifatius angeregte Kirchenreform fort (744 Synode zu Soissons, 755 zu Verneuil, 767 zu Gentilly). Ihm folgte sein Sohn Karl der Große.

aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. VIII, 1936, S. 285-286

Buch mit Kruzifix
Desiderius
Buch mit Kruzifix
Filioque

Weitere Lexikon-Einträge

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Libertiner und Libertinisten Libertiner, 1) Bezeichnung für Freigelassene oder deren Abkömmlinge; 2) auch für Vertreter des Antinomismus. – 3) Nach Apg. 6, 9 eine Synagogen-Gemeinschaft in Jerusalem aus Nachkommen jüdischer Kriegsgefangener, die besonders unter…
Buch mit Kruzifix

Sollizitation

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Sollizitation Sollizitatio ad turpia, Sollizitation, die Sünde, die der Priester begeht, wenn er einen Pönitenten bei, unmittelbar vor oder nach der Beichte oder auch nur unter dem Vorwand oder Schein der Beichte zu einer…
Buch mit Kruzifix

Typos

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Typos Typos, das von Kaiser Konstans II. September 647 erlassene Glaubensedikt, das die Ekthesis außer Kraft setzte und um des Friedens willen jegliche Äußerung im monotheletischen, aber auch dyotheletischen Sinn unter strengen Strafen verbot.…
Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Schmalkaldischer Bund Schmalkaldischer Bund, konfessionell-politisches Bündnis, nach längeren Vorverhandlungen zunächst auf 6 Jahre abgeschlossen am 27.2.1531 zwischen mehreren protestantischen Fürsten, voran Landgraf Philipp von Hessen und Kurfürst Johann v. Sachsen, und einer größeren Zahl…
Buch mit Kruzifix

Gregor von Rimini

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Gregor von Rimini Gregor von Rimini, O.S.Aug., ein als doctor authenticus gefeierter Nominalist, stammte aus Rimini. Nachdem er in den Augustiner-Eremiten-Orden getreten war, leitete er zuerst das Ordensstudium in seiner Vaterstadt und übernahm dann…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden, die deinen Suchkriterien entsprechen.