Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Weiß, Albert Maria
Weiß, Albert Maria (Taufname Adalbert), OP, Apologet von umfassendem Wissen und flammendem Wort, * 22.4.1844 zu Indersdorf (O.-Bayern), studierte in München und Freising, 1867 Priester, 1870 Dr. theol. in München, dann Repetent und Theologie-Professor am Seminar in Freising, trat 19.7.1876 zu Graz in den Orden ein, wirkte hier, seit 1887 in Wien, wo er an der Begründung der Christlich-sozialen Bewegung teil hatte, war 1890-1919 Professor an der neu gegründeten Universität Freiburg in der Schweiz, zuerst für Soziologie, dann für Apologetik, † 15.8.1925 ebenda. Seine rastlose schriftstellerische Tätigkeit diente vor allem der Verwertung der Patristik und der mittelalterlichen Scholastik und Mystik für die Fragen des modernen Geistesleben und der Bekämpfung des Liberalismus auf sozialem und religiösem Gebiet. Hauptwerke: Die altkirchliche Pädagogik (1869); Apologie des Christentums vom Standpunkt der Sitte und Kultur (5 Bände, 1878/89, 1904/08, Neudruck 1923); Lebens- und Gewissensfragen der Gegenwart (2 Bände, 1911); die religiöse Gefahr (1904); Liberalismus und Christentum (1914); Lebensweisheit (1893, 1920); Die Kunst zu leben (1900,1923); Der Geist des Christentums (hrsg. v. G.M. Häfele, 1928). Weiß editierte von Denifles Luther und Luthertum I,3 (1906), schrieb dazu den 2. 2. Ergänzungsband: Lutherpsychologie (1906), bearbeitete II (1909); er besorgte die 5.-14. Auflage von Scheebens Herrlichkeiten der göttlichen Gnade (1894/1925, unverändert 1933), leistete wertvolle Vorarbeiten für die 2. Auflage des KL.
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. X, 1938, S. 796-797
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