Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Eutychius
Eutychius, melchitischer Patriarch von Alexandrien 7.2.933 bis 11.5.940, * in Kairo 8.9.877; zuerst Arzt, begann als solcher ein großes Analenwerk von der Erschaffung der Welt bis 938. Neben den Mängeln der orientalischen Chronographie, Kritiklosigkeit und Vorliebe für populäre Legenden, hat es den Vorzug, sonst unbekannte zuverlässige Nachrichten zu überliefern. Seine polemischen Teile gegen Nestorianer und Jakobiten erwiderte des Eutychius jüngerer Zeitgenosse Severus ibn al-Mukaffa mit dem Buch „Buch der Konzilien“.
Eutychius, hl., Patriarch von Konstantinopel, * um 512 in Phrygien, † 22.5.582; Mönch zu Amasea (Pontus), vertrat 552 den dortigen Bischof auf dem von Kaiser Justinian I berufenen Konzil in Konstantinopel, im gleichen Jahr Nachfolger des Menas als Patriarch. Er leitete das 5. allgemeine Konzil 553 und weihte 562 die restaurierte Sophienkirche. Als er Justinians Pläne über die Gewinnung der Aphthartodoketen verwarf, wurde er 565 verbannt, aber 577 von Justin II zurück gerufen. Erhalten sind von ihm ein Brief an Papst Vigilius (Migne PG 86, 2401/06) und Bruchstücke eines Sermo über das Abendmahl (ebd. 86, 2391/2402).
Eutychius und Florentius, hll., † ca. 540 und %47, Mönche in Nursia, über die Gregor der Große (Dial. 3, c.15) berichtet.
Eutychius, hl., römischer Märtyrer, dessen Grabstätte Papst Damasus im Coemeterium ad Catacumbas (S. Sebastiano) fand. Die Kenntnis des Märtyrers, seiner Folterqualen und der Grabstätte verdanken wir ausschließlich dem damasianischen Epigramm auf einer noch heute in der Kirche S. Sebastiano an der Via Appia erhaltenen Marmorplatte. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. III, 1931, Sp. 873 – Sp. 874