Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Petrus Martyr von Verona
Petrus Martyr, hl., OP, nach seinem Geburtsort Verona auch Veronensis genannt, * ca. 1205. Obwohl Sohn häretischer Eltern und in solcher Umgebung aufwachsend, war er schon als Knabe treu katholisch und mutig im Bekenntnis, trat 1221 zu Bologna in den Orden als Schüler des hl. Dominikus, wurde Prior in Como, 13.6.1251 Inquisitor in Oberitalien, Toskana und Ancona. Als wortgewandter, eifriger Prediger wirkte er in fast allen Städten Ober- und Mittelitaliens, vom Volk umdrängt, durch Wundergabe ausgezeichnet, von den Katharern wegen seines entschlossenen Vorgehens tödlich gehaßt. Auf dem Wege von Como nach Mailand stachen ihn 2 gedungene Mörder 6.4.1252 nieder. Sterbend schrieb er das Wort Credo mit seinem eigenen Blut auf den Boden. Innozenz IV. sprach ihn 1253 heilig. Fest 29. April. Er wurde bald der „populärste Volksheilige Oberitaliens“, besonders bei Kopfleiden und in Gewittergefahr angerufen. Patron der Inquisition. Durch viele Bilder Fiesoles verherrlicht, auch durch Bellini, Del Sarto, Tizian, Guercino u.a. Im Mittelalter weihte man Petrus-Martyr-Wasser zum Schutz gegen böse Geister und bei Krankheiten, an seinem Festtag Palm- und Ölzweige gegen Unwetter. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. VII, 1935, Sp. 167 – Sp. 168
Zu Florenz war der Erfolg seines Wirkens der Art, daß die Bürger sofort alle Ketzer aus der Stadt vertrieben. Im Jahre 1234 und nochmals im Jahre 1251 war Petrus Glaubensinquisitor zu Mailand; dasselbe Amt versah er zu Florenz, in Como und der ganzen Lombardei. Während er sich in der Fastenzeit 1252 zu Como aufhielt, nahmen die Häretiker in Mailand zwei Mörder in ihren Dienst, die Petrus bei seiner Rückkehr nach Mailand ermorden sollten. Die Bluttat wurde wirklich am 6. April ausgeführt; sterbend sprach Petrus noch das Glaubensbekenntnis aus, welches er schon mit 7 Jahren gegen seinen häretischen Oheim verteidigt hatte. –
Quelle: Wetzer und Welte`s Kirchenlexikon, Bd. 9, 1895, Sp. 1925