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Bourdaloue

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Bourdaloue

Bourdaloue, Louis, SJ (seit 1648), „Kanzelredner der Könige und König der Kanzelredner“, * 20.8.1632 zu Bourges, † 13.5.1704 zu Paris. Er lehrte in Bourges Philosophie und Moral, lebte aber seit 1665 ganz dem Predigtamt, seit 1669 als „Prediger des Königs“ hauptsächlich in Paris, voll hinreißender Anziehungskraft und Wirkung. Die geniale Erhabenheit der Gedanken und die Großartigkeit der Sprache seines Freundes Bossuet erreichte er nicht, zeichnete sich aber nicht weniger aus durch die unerschöpfliche Kraft des Geistes und Würde der Persönlichkeit. Nur in den Gedächtnisreden auf die Prinzen Heinrich und Ludwig Condé versuchte er sich auf dem gleichen Gebiet wie der Verfasser der „Oraisons funèbres“. Bourdaloues Hauptziel ist gründliche Läuterung und Umgestaltung des inneren Menschen. Hierzu wendet er sich kaum an Phantasie und Gemüt, sondern fast nur an Verstand und Willen, gestützt auf solide Argumente aus der Hl. Schrift und den Kirchenvätern, in nicht blühender, aber leicht faßlicher, flüssiger Sprache, mit fast autoritativer Bestimmtheit, klaren und treffenden Definitionen, unerbittlicher Logik und meisterhaft oratorischem Aufbau, der auf feiner Welt- und Menschenkenntnis fußt. Fénelon lehnte die Methode Bourdaloues als neu und zu gemütsarm ab. Doch sie entsprach dem rationalistischen Zug der Zeit und dem französischem Geschmack. Voltaire nennt Bourdaloue den „ersten, der die Vernunft sprechen ließ, und zwar stets mit rednerischer Kunst“. Bourdaloue war ein Mann voll Frömmigkeit, Demut, Weltverachtung, edler Nächstenliebe für Sünder, Kranke und Arme jeder Art. Seine Predigten sind erst nach seinem Tode herausgegeben. Beste Gesamt-Ausgabe Paris 1822/26; 17 Bde. Viele Übersetzungen, besonders deutsch, zuletzt 1870/72, 14 Bde. Eine kritische Ausgabe suchte E. Griselle (3 Bde, Paris 1901/06) anzubahnen. Fastenpredigten, dtsch. v, N. Heller (1906); Adventspredigten, dtsch. von demselben (1920); Sonntagspredigten, dtsch. v. Äg. Dietl (1906). –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. II, 1931, Sp. 498 – Sp. 499

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