A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z

Typos

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Typos

Typos, das von Kaiser Konstans II. September 647 erlassene Glaubensedikt, das die Ekthesis außer Kraft setzte und um des Friedens willen jegliche Äußerung im monotheletischen, aber auch dyotheletischen Sinn unter strengen Strafen verbot. Verfasser des Typos war allem nach der monotheletische Patriarch von Paulus II. von Konstantinopel. Papst Martin I. verwarf den Typos auf der Lateransynode Oktober 649, durch deren Akten das Edikt erhalten ist. (Mansi X 1029/32). Über das Geschick Martins vgl. Monotheletismus. Durch die Beschlüsse des 6. allgemeine Konzils 680/81 verlor der Typos seine Geltung.

aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. X, 1938, S. 345

Konstans II. glaubte, durch ein neues Edikt dem Streit mit einem Male ein Ende machen zu sollen und veröffentlichte den Typos im Jahre 648, in welchem aller Streit über diese Lehre bei Strafe der Absetzung für Bischöfe und Kleriker, der Verbannung für Mönche, der Vermögens-Einziehung für Bemittelte und körperliche Strafen für Unbemittelte verboten wurde. Der Verfasser des Typos war Paulus, Patriarch von Konstantinopel. Papst Martin I. erklärte sich entschieden gegen diese Maßregel und versammelte im Jahre 649 zu Rom 105 Bischöfe zu einer Synode im Lateran, welche einstimmig den Typos als gottlose und der reinen Lehre der katholischen Kirche zuwider verwarfen (Masi X, 870).

aus: Wetzer und Welte`s Kirchenlexikon, Bd. 3, 1884, S. 966

Kurz nach Erlassung des Typos starb Papst Theodor, und bald darauf wurde Martin I. gewählt (649-655). Seine erste große Handlung war die Abhaltung der berühmten Lateransynode (649), auf welcher der Monotheletismus eingehend erörtert und über die Urheber und vorzüglichsten Beförderer desselben, Theodor von Pharan, Cyrus von Alexandrien, Sergius, Pyrrhus und Paulus, die drei Patriarchen von Konstantinopel, sowie über ihre Schriften, samt der Ekthesis und dem Typos, das Anathem ausgesprochen wurde. Die Akten dieses Konzils wurden in alle Gegenden der Christenheit versandt. Zugleich erließ Papst Martin mit der Synode an alle Bischöfe, Priester und Laien eine Enzyklika, in welcher die katholische Lehre über den zweifachen Willen und die zweifache Wirksamkeit bestätigt, der entgegen gesetzte Irrtum verworfen und an Alle die Aufforderung zur Annahme der Beschlüsse und zur Verwerfung des Irrtums erlassen wurde (Hard. III, 933). Auch wurde von Papst und Synode noch ein besonderes Schreiben an den Kaiser erlassen (Hard. III, 626). Dieser aber ließ den Papst nach Konstantinopel schleppen und nahm an ihm sowie am Abt Maximus entsetzliche Rache. (siehe den Beitrag: Der heilige Papst Martin I.)

aus: Wetzer und Welte`s Kirchenlexikon, Bd. 8, 1893, S. 1804

Buch mit Kruzifix
Monotheletismus
Buch mit Kruzifix
Gratry

Weitere Lexikon-Einträge

Buch mit Kruzifix

Core

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Core Core, 1. dritter Sohn Esau`s von Oolobana (Gen. 36, 5. 14. 18; 1. Par. 1, 35). – 2. Der fünfte Sohn Eliphaz`, des erstgeborenen Sohnes Esau`s von Ada (Gen. 36, 16). – 3.…
Buch mit Kruzifix

Erthal

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Erthal Erthal, 1) Franz Ludwig Frh. v., * 16.9.1730 zu Lohr a. M., † 14.2.1795 zu Würzburg; studierte Theologie zu Mainz, Würzburg und Rom, Rechtswissenschaft zu Wien; 1763 Präsident der weltlichen Regierung des Hochstifts…
Buch mit Kruzifix

Pulcheria

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Pulcheria Pulcheria (Aelia), hl., oströmische Kaiserin, * 19.1.399 aus der Ehe des Kaisers Arkadius und der Aelia Eudoxia, † Juli 453. Begabt, gebildet und kraftvoll, Erbin des Geistes ihres Großvaters Theodoius I. wurde sie…
Buch mit Kruzifix

Sadduzäer

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Sadduzäer Sadduzäer, nach den Pharisäern die wichtigste jüdische Partei zur Zeit Jesu. Ihr Ursprung und Wesen sind nicht völlig geklärt. Gewöhnlich wird der Name Sadduzäer vom Hohenpriester Sadok (2. SM. 8,17) hergeleitet, dessen Geschlecht,…
Buch mit Kruzifix

Utilitarismus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Utilitarismus Utilitarismus, Nützlichkeitsmoral, die das Sittliche dem Nützliche gleich setzt: sittlich gut ist, was nützt, sittlich schlecht, was schadet (Utilitäts-Prinzip). Dabei kann bald der Nutzen des Einzelnen, bald jener der Gemeinschaft (Familie, Volk, Staat,…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden, die deinen Suchkriterien entsprechen.