Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Konstans
Konstans, römische Kaiser:
Konstans I., Flavius Julius, * um 323 als jüngster Sohn Konstantins des Großen und seiner Gemahlin Fausta, rhetorische gebildet, 333 Cäsar, 337 Augustus mit seinen Brüdern Konstantin II. und Konstantius II., beherrschte Italien, Afrika, Pannonien, Illyrikum und Thrazien, nach Konstantins II. Tod auch den übrigen Westen; in der Verschwörung des Usurpators Magnentius auf der Flucht an der spanischen Grenze Januar 350 getötet. Konstans war Christ aus Überzeugung, wenn auch sittlich schwach, bekämpfte energisch das Heidentum und die Donatisten, schützte im arianischen Streit nachdrücklich den hl. Anastasius und die Sache des nicänischen Glaubens.
Konstans II., offiziell Konstantin III., oströmischer Kaiser 641-668, Sohn Konstantins III. und Enkel des Heraklius, selbständig und tatkräftig, gebot dem Vorstoß der Araber im Orient in langjährigen Kämpfen 659 Halt, zog 662 nach Italien (Besuch in Rom, Residenz in Syrakus), um die westlichen Provinzen gegen die Langobarden und Araber zu verteidigen, wurde Spetember 668 zu Syrakus im Bad ermordet. Sehr unglücklich war sein Eingreifen in den Streit um den Monotheletismus: Zurücknahme der Ekthesis des Heraklius und Erlaß des Typos (September 647), brutale Niederwerfung des Widerstandes dagegen, Verhaftung und Verbannung des Papstes Martin I., Martyrium des hl. Maximus Confessor und seiner 2 Schüler Anastasius des Apokrisiars und Anastasius des Mönches. Konstans bestätigte 666 dem Erzbischof Ravenna die Autokephalie.
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. VI, 1934, S. 159-160