Beiträge von P. Julius Beßmer SJ
von uns veröffentlicht zur Erbauung und zu unserem Seelenheil
zur Ehre Gottes und Seiner Kirche
Theologie und Philosophie des Modernismus
Gegenüber den modernistischen Irrtümern war stets ein doppeltes zu leisten. Es musste gezeigt werden, daß sie wirklich unkatholisch sind und mit den Glaubensquellen im Widerstreit stehen, damit es den Modernisten unmöglich wird, noch als Katholiken zu gelten. Dieser ersten Anforderung war meist schon durch die Auseinandersetzung der katholischen Lehre in reichem Maß genügt. Sodann mussten die Versuche der Modernisten, ihre Irrtümer zu erweisen, berücksichtigt und widerlegt werden. Auch dies ist geschehen. Nun darf man nicht erwarten, daß der Verteidiger der katholischen Lehre irgend einen gemeinsamen Boden finde, um dort die Modernisten zu bekämpfen. Einen solchen Boden gibt es nicht. Denn diese neuen Irrlehrer anerkennen weder die Heilige Schrift als inspirierte Quelle noch die dogmatische Überlieferung; sie anerkennen die heiligen Bücher nicht einmal als geschichtliche Quellen für Lehre und Kult oder datieren dieselben willkürlich und unbekümmert um alle historischen Zeugnisse dermaßen um, daß sie wertlos werden. Sie berufen sich dabei gewöhnlich auf die Errungenschaften der „Kritik“, und zwar derjenigen, die ihre Vertreter auf der äußersten Linken des Rationalismus zählt. Was die Philosophie betrifft, so huldigen sie je nach Bedarf einem kritischen Subjektivismus, einem bequemen Relativismus und Pragmatismus, oder bekennen sich auch schlechthin zum Skeptizismus und zur ausgesprochenen Leugnung jeder bleibenden unveränderlichen Wahrheit. Da ist also von einem gemeinsamen Boden, auf dem man kämpfen könnte, keine Rede mehr.
Wenn in einer Seele die Liebe zum angestammten katholischen Glauben, zur katholischen Kirche und dadurch zum göttlichen Herrn und Heiland gestärkt und gefestigt wird, ist der Verfasser für alle Mühe reich belohnt. (P. Julius Beßmer SJ)