Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Hettinger
Hettinger, Franz, * 13.1.1819 zu Aschaffenburg, † 26.1.1890 zu Würzburg; studierte in Aschaffenburg (1836), Würzburg (1839), Rom (1841 bis 1845), 1843 Priester, 1847 Assistent und 1852 Subregens am Priesterseminar zu Würzburg, 1856 ao., 1857 o. Professor der theologischen Einleitungs-Wissenschaft, 1867 der Apologetik (seit 1871 stellvertretend zugleich für Dogmatik), 1883 der Dogmatik. 1868-69 Konsultor in Rom.
Ein klarer und scharfsinniger Denker, in der altklassischen wie altchristlichen Literatur bewandert, vornehmer, irenischer Charakter, fesselnder Redner mit edler Sprache, gesuchter Lehrer, der Wissenschaft und Praxis stets verband, zog einen großen Kreis von Schülern an sich; mit Denzinger und Hergenröther ein Hauptträger des Rufes der Würzburger theologischen Fakultät.
Werke: Apologie des Christentums (5 Bde, 1863/67; I/III 1914/18; IV u. V 1923, v. E. Müller), ein Denkmal seiner ausgebreiteten Bildung, für weitere Kreise bestimmt und darum absehend von den tiefsten und schwierigsten Fragen; Lehrbuch der Fundamentaltheologie oder Apologetik (1879; 1913 v. S. Weber); Aphorismen über Predigt und Prediger (1888); Timotheus, Briefe an einen jungen Theologen (1890, 1909 v. A. Ehrhard); Primizpredigten (1897); Die göttliche Komödie des Dante (1889); Grundidee und Charakter der göttlichen Komödie (1876): Die Theologie der göttlichen Komödie (1879); Aus Welt und Kirche (2 Bde, 1885; 1925); „Herr, den du lieb hast, der ist krank“ (1855; 1904) u.a.
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. IV, 1932, Sp. 1038 – Sp. 1039
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