Betrachtungen über die ewigen Wahrheiten
Vierte Betrachtung: Gewissheit des Todes
“Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben.” (Hebr. 9, 27)
Erster Punkt.
Das Todesurteil ist schon für alle Menschen geschrieben: Du bist ein Mensch, folglich musst du sterben. „Unser übriges Wohl und Wehe“, sagt der heilige Augustin, „ist ungewiss; der Tod allein ist gewiss.“ Ob dieses Kind, welches geboren wird, arm oder reich sein, ob es eine gute oder eine schlechte Gesundheit haben, ob es jung oder alt sterben werde, das alles ist ungewiss; aber das ist gewiss, dass es einst sterben wird. Jeder vornehme, ja jeder regierende Herr wird einmal vom Tode hinweggenommen werden.
Und wenn der Tod kommt, dann gibt es keine Macht, die ihm widerstehen könnte. Man widersteht dem Feuer, dem Wasser, dem Eisen; man widersteht der Gewalt der Fürsten: aber wer widerstünde dem Tode, sagt der heilige Augustin. Vinzenz von Beauvais erzählt, einer der französischen Könige habe bei seinem Tod gesagt: „Seht, mit all meiner Macht kann ich es nicht erlangen, dass der Tod auch nur eine Stunde länger auf mich wartet.“
Wenn das Ende des Lebens gekommen ist, so lässt es sich auch keinen Augenblick mehr verschieben: Du hast sein Ziel gesetzt, welches man nicht überschreiten kann. (Job 14, 5)
Wenn dir auch, mein Leser, alle Lebensjahre, auf die du hoffst, zuteil werden, so wird dennoch ein Tag, und an diesem Tag eine Stunde kommen, die für dich die letzte sein wird. Für mich, der ich dies schreibe, und für dich, der du dieses liest, ist bereits der Tag und der Augenblick bestimmt, da ich nicht mehr schreiben werde und du nicht mehr lesen wirst: Wo ist der Mensch, der da lebt und schaut den Tod nicht? (Ps. 88, 49)
Das Urteil ist schon gefällt. Es hat wohl nie einen so törichten Menschen gegeben, der sich geschmeichelt hätte, dass er niemals sterben werde. Was deinen Vorfahren geschehen ist, das wird auch dir geschehen. Siehe, von den vielen Menschen, die im Anfang des vorigen Jahrhunderts in deinem Vaterland lebten, ist kein einziger mehr am Leben. Selbst die Fürsten, die Könige dieser Welt haben ihren Aufenthalt gewechselt, und es ist nichts von ihnen übrig geblieben als ein marmornes Grabmal mit einer schönen Inschrift, die uns jetzt zur Lehre dient, dass auch von den Großen der Welt nichts übrig bleibt als eine Handvoll Staub, die zwischen Steine eingeschlossen ist.
Deshalb fragt der heilige Bernhard: „Sage mir doch, wo sind die Freunde der Welt?“ und er antwortet: „Nichts ist von ihnen übrig geblieben als Asche und Würmer.“
Wir müssen also Sorge tragen, dass wir uns nicht etwa bloß jenes Glück erwerben, das so bald ein Ende nimmt, sondern jenes, das ewig dauert, gleichwie unsere Seelen ewig sind. Was würde es dir nützen, hier auf Erden glücklich zu sein (wenn es je eine Glückseligkeit für eine Seele geben könnte, die ohne Gott lebt), wenn du hierauf die ganze Ewigkeit hindurch unglückselig sein müsstest? Du hast dieses Haus zu deiner Zufriedenheit hergerichtet; bedenke indes, dass du es bald verlassen musst, um in einer Grube zu verfaulen. Du hast jene Würde erlangt, die dich über andere erhebt; aber es wird der Tod kommen, der dich dem geringsten Bauern auf Erden gleich machen wird.
Erster Punkt: Anmutungen und Bitten
O ich armseliger Mensch, der ich so viele Jahre lang nur darauf bedacht gewesen bin, Dich, o Gott meiner Seele, zu beleidigen! Siehe, diese Jahre sind bereits vorüber gegangen, der Tod ist vielleicht schon ganz nahe; und was ist mir jetzt von allem auf Erden übrig geblieben, als Peinen und Gewissensbisse! Hätte ich doch Dir, o mein Herr, stets treu gedient! Ach, wie töricht bin ich doch gewesen! Ich habe auf dieser Welt schon so viele Jahre zugebracht, und statt mir für das andere Leben Verdienste zu sammeln, habe ich mich mit Schulden gegen deine göttliche Gerechtigkeit beladen.
O mein geliebter Heiland, gib mir Licht und Kraft, um meine Rechnung jetzt in Ordnung zu bringen; denn mein Tod ist vielleicht schon ganz nahe. Siehe, ich will mich auf diesen großen Augenblick wohl vorbereiten, der über mein ewiges Glück oder über mein ewiges Verderben entscheiden wird.
Ich danke Dir, dass Du so lange auf mich gewartet hast. Und da Du mir Zeit gibst, das Böse, das ich begangen habe, wieder gut zu machen, so siehe mich hier, o mein Gott und sage mir, was ich jetzt für Dich tun soll! Willst Du, dass ich die Dir zugefügten Beleidigungen bereue? Siehe, ich bereue sie, sie schmerzen mich von ganzer Seele. Willst Du, dass ich die noch übrigen Tage oder Jahre meines Lebens dazu verwende, Dich zu lieben? Siehe, ich will es tun. O Gott! schon früher habe ich öfters den Entschluss gefasst, es zu tun; aber meine Versprechen sind zu schnödem Verrat geworden.
Nein, mein Jesus, ich will nicht mehr undankbar gegen so viele Gnaden sein, die Du mir erwiesen hast.
Ach, wenn ich jetzt nicht mein Leben ändere, wie werde ich dann im Tode auf Verzeihung und auf den Himmel hoffen können! Siehe, ich fasse jetzt den festen Entschluss, mich wahrhaft in deinen Dienst zu begeben. Verleihe Du mir aber Kraft und verlasse mich nicht! Nachdem Du mich indes nicht verlassen hast, als Dich beleidigte, so hoffe ich jetzt um so gewisser auf deinen Beistand, da ich mir vornehme, alles zu verlassen, um Dir wohl zu gefallen. Genehmige also, dass ich Dich liebe, o Gott, der Du eine unendliche Liebe verdienst! Nimm an den Verräter, der jetzt reuevoll deine Füße umfasst, der Dich liebt und um Erbarmen anfleht!
Ich liebe Dich, o mein Jesus, ich liebe Dich von ganzem Herzen, ich liebe Dich mehr als mich selbst. Siehe, ich bin ganz dein! Verfüge über mich und über alles, was mein ist, wie es Dir wohl gefällt! Gib mir die Beharrlichkeit im Gehorsam gegen Dich, gib mir deine heilige Liebe und mache dann mit mir, was Dir gefällt! –
O Maria, meine Mutter, meine Hoffnung, meine Zuflucht, Dir empfehle ich mich an, Dir übergebe ich meine Seele; bitte bei Jesus für mich!
Zweiter Punkt.
Statutum est, es ist bestimmt, es ist also gewiss, dass wir alle zum Tode verurteilt sind. Wir alle, sagt der heilige Cyprian, werden mit dem Strick am Hals geboren, und mit jedem Schritte kommen wir dem Tode näher. Gleichwie du, mein Christ, eines Tages ins Taufbuch eingetragen worden bist, so wirst du einst auch ins Totenbuch eingetragen werden. Gleichwie du jetzt, wenn du von deinen Vorfahren redest, sagst: „mein Vater, mein Bruder, mein Oheim seligen Andenkens“, so werden deine Nachkommen dereinst dasselbe von dir sagen. Gleichwie du häufig für andere die Sterbeglocke hast läuten hören, so werden andere sie auch für dich läuten hören.
Was würdest du wohl sagen, wenn du einen zum Tode Verurteilten erblickst, der auf dem Weg zum Richtplatz scherzend und lachend einherginge, der sich nach allen Seiten umschaute und nur an Schauspiele, Feste und Vergnügungen dächte? Aber gehst nicht auch du bereits dem Tode entgegen? Und an was denkst du?
Blicke doch in die Gräber deiner Freunde, deiner Verwandten, an denen das Urteil bereits vollzogen ist. Ach, welchen Schrecken flößt es den Verurteilten ein, wenn sie ihre Mitverbrecher am Galgen tot hängen sehen! Blicke also jene Leichname an, von jeder dir zuruft: Gestern mir, heute dir! (Eccli. 38, 23) Dasselbe sagen dir auch die Bildnisse deiner verstorbenen Verwandten, ihr Erinnerungs-Bücher, die von ihnen hinterlassenen Häuser, Betten und Kleidungsstücke.
Gibt es eine größere Torheit, als bei der Gewissheit, dass man sterben muss, dass uns nach dem Tode eine Ewigkeit voll Freuden oder eine Ewigkeit voll Peinen zuteil wird, und dass von jenem Augenblick unser ewiges Glück oder unser ewiges Unglück abhängt; gibt es, sage ich, eine größere Torheit, als des ungeachtet nicht daran zu denken, seine Rechnung mit Gott in Ordnung zu bringen und alle Mittel zu ergreifen, um eines guten Todes zu sterben?
Wir haben Mitleid mit denjenigen, die eines jähen Todes sterben und sich nicht zum Tod vorbereitet haben; aber warum sind wir dann nicht darauf bedacht, uns vorzubereiten, da uns ja leicht ein Gleiches widerfahren kann? Aber früher oder später, erwartet oder unerwartet, wir mögen daran denken oder nicht, werden wir jedenfalls sterben müssen, und mit jeder Stunde, mit jedem Augenblick kommen wir unserem Richtplatz näher, der da keine letzte Krankheit sein wird, die uns aus dieser Welt hinwegnimmt.
In jedem Jahrhundert werden die Häuser, die Plätze, die Städte mit neuen Menschen erfüllt, indes die früheren Bewohner in Gräber eingeschlossen werden; und gleichwie für jene die Lebenstage ein Ende genommen haben, so wird auch eine Zeit kommen, da weder ich, noch du, noch irgendjemand von denen, die jetzt leben, hier auf Erden sein wird. Die Tage werden bestimmt und niemand ist mehr da. (Ps. 138, 16)
Wir werden dann alle in der Ewigkeit sein, welche für uns entweder ein ewiger Tag der Wonne oder eine ewige Nacht der Quallen sein wird. Da gibt es kein Drittes; es ist gewiss, ja es ist eine Glaubenswahrheit, dass uns das eine oder das andere Los treffen wird.
Zweiter Punkt: Anmutungen und Bitten
O mein geliebter Erlöser! Ich würde es nicht wagen, vor Dir zu erscheinen, wenn ich Dich nicht an diesem Kreuz zerrissen, verhöhnt und für mich gestorben erblickte. Groß ist mein Undank gegen Dich gewesen, aber noch größer ist deine Barmherzigkeit; groß waren meine Sünden, aber noch größer sind deine Verdienste. Deine Wunden, dein Blut, dein Tod sind meine Hoffnung.
Von jenem Augenblick an, da ich zum ersten Male sündigte, habe ich die Hölle verdient, und ach! später habe ich Dich so oft wieder beleidigt, und Du hast mich nicht bloß am Leben erhalten, sondern auch so erbarmungsvoll und so liebevoll gerufen, um mir Verzeihung und den Frieden anzubieten; wie könnte ich jetzt fürchten, dass Du mich von Dir stoßen werdest, da ich Dich liebe und nichts begehre als deine Gnade! Ja, ich liebe Dich von ganzem Herzen, o mein geliebter Heiland, und ich begehre nichts anderes, als allein Dich zu lieben.
Ich liebe Dich und bereue es, Dich verachtet zu haben, und das nicht so sehr wegen der Hölle, die ich verdient habe, als vielmehr, weil ich Dich, o mein Gott, der Du mich so innig geliebt hast, beleidigt habe.
Wohlan, mein Jesus, öffne mir den Schoß deiner unendlichen Güte, häufe Barmherzigkeit auf Barmherzigkeit! Mache, dass ich nicht länger undankbar gegen Dich sei, wandle mein Herz ganz und gar um! Mache, dass dies mein Herz, welches eine Zeit lang deine Liebe gering geachtet und sie gegen elende Freuden dieser Welt vertauscht hat, jetzt ganz Dir angehöre und in steten Liebesflammen zu Dir auflodere! Ich hoffe dereinst in den Himmel zu kommen, um Dich dort immerfort zu lieben; freilich wird daselbst für mich kein Platz unter den Unschuldigen mehr übrig sein, sondern ich kann nur unter den Büßern noch einen Platz finden; aber unter diesen will ich Dich inniger lieben, als selbst die Unschuldigen.
Möchte zur Verherrlichung deiner Barmherzigkeit der Himmel einen Sünder, der Dich so oft beleidigt hat, von feuriger Liebe entflammt sehen! Von heute an nehme ich mir vor, ganz Dir anzugehören und an nichts anderes zu denken, als Dich zu lieben. Stehe mir mit deinem Licht und mit deiner Gnade bei, damit sie mir Kraft verleihe, dieses mein Verlangen auszuführen, das Du selbst mir in deiner Güte eingeflößt hast. –
O Maria, Du Mutter der Beharrlichkeit, erbitte mir die Gnade, dass ich meinem Versprechen getreu bleibe!
Dritter Punkt.
Der Tod ist gewiss. Aber, o Gott! Die Christen wissen und glauben dies, ja sehen es mit eigenen Augen, und dennoch leben so viele dahin, ohne auch nur an den Tod zu denken, als ob sie niemals sterben müssten. Wenn es nach diesem Leben weder eine Hölle noch ein Paradies gäbe, könnten sie wohl weniger daran denken, als sie es jetzt tun? Deshalb führen sie auch einen so schlechten Lebenswandel.
O mein Christ, wenn du gut leben willst, so sei darauf bedacht, die noch übrigen Tage deines Lebens im Angesicht des Todes zuzubringen. O Tod! gut ist dein Urteilsspruch. (Eccli. 41,3) O wie richtig beurteilt derjenige die Dinge, wie weise richtet derjenige seine Handlungen ein, der sie im Angesicht des Todes beurteilt und ordnet!
Der Gedanke an den Tod macht, dass man die Anhänglichkeit an die Dinge dieser Welt verliert. „Man betrachte das Ende seines Lebens“, sagt der heilige Laurentius Justiniani „und man wird in dieser Welt nichts finden, was man lieben möchte.“ Alles, was in der Welt ist, das ist Begierlichkeit des Fleisches, Begierlichkeit der Augen und Hoffart des Lebens (1.Joh. 2,16). Alle Güter dieser Welt lassen sich auf sinnliche Freuden, auf Geld und Ehre zurückführen; aber das alles verachtet derjenige, welcher bedenkt, dass er nach Kurzem zu Staub werden und dass man ihn unter die Erde begraben wird, den Würmern zur Speise.
Weil die Heiligen immer den Tod vor Augen hatten, so haben sie alle Güter dieser Welt verachtet. Der heilige Karl Borromäus hatte auf seinem Schreibtisch einen Totenkopf, um denselben beständig zu betrachten. Der Kardinal Baronius trug auf seinem Ring die Worte eingeschrieben: Memento mori, denke an den Tod! Der ehrwürdige Juvenal Ancina, Bischof von Saluzzo, hatte auf einen Totenkopf die Worte geschrieben: „Wie du bist, war auch ich, und wie ich bin, wirst auch du einst sein.“ Als man einen heiligen Einsiedler bei seinem Tode fragte, warum er so fröhlich sei, antwortete er: „Ich habe mir oft den Tod vor Augen gehalten, und deshalb sehe ich jetzt, da er gekommen ist, nichts Neues.“
Welche Torheit wäre es nicht, wenn ein Reisender nur darauf dächte, sich in einem fremden Land, welches er bloß durchreist, großes Ansehen zu erwerben, sich aber nicht darum kümmert, dass er dafür in dem Land, wo er sein ganzes Leben zubringen muss, elend sein werde! Ist es aber nicht eine weit größere Torheit, nur darauf bedacht zu sein, in dieser Welt ein glückliches Leben zu führen, wo man nur wenige Tage bleibt, und sich dadurch der Gefahr auszusetzen, in der andern Welt, wo man ewig bleibt, unglückselig zu werden. Wer fremdes Gut entlehnt hat, hat keine große Anhänglichkeit daran, weil er immer daran denkt, dass er es nach Kurzem wieder zurückgeben muss.
Aber alle Güter dieser Welt sind uns nur geliehen, und es wäre eine Torheit, wenn wir unser Herz daran hängen wollten, da wir doch so bald dieselben verlassen müssen. Der Tod wird uns aller Dinge berauben.
Alles, was wir in dieser Welt erworben, alles irdische Glück endet mit dem letzten Öffnen des Mundes, worauf das Leichenbegängnis und das Begräbnis folgt. Das von dir erbaute Haus wirst du nach Kurzem einem andern überlassen müssen; das Grab wird bis zum Tage des Gerichts die Wohnstätte deines Leibes sein, von wo aus derselbe entweder in den Himmel oder in die Hölle eingeht, wohin ihm die Seele schon vorangegangen ist.
Dritter Punkt: Anmutungen und Bitten
So wird denn also beim Tode alles für mich ein Ende nehmen. Nichts anderes, o mein Gott, wird mir dann übrig bleiben, als das wenige, was ich aus Liebe zu Dir getan habe. Worauf warte ich? Warte ich etwa darauf, dass der Tod komme und mich so elend und so mit Sünden beladen finde, wie ich es jetzt bin? Ach, wenn ich jetzt sterben müsste, so würde ich sehr unruhig und sehr unzufrieden mit meinem bisherigen Leben sterben. Ich danke Dir, dass Du mir noch Zeit gibst, um meine Sünden zu beweinen und Dich zu lieben.
In diesem Augenblick will ich damit beginnen.
Es reuet mich mehr als jedes andere Übel, Dich, o höchstes Gut! beleidigt zu haben, und ich liebe Dich mehr als alles, mehr als mein Leben. Ich schenke mich ganz Dir, o mein Jesus! Ich umarme Dich, ich drücke Dich jetzt an mein Herz und schenke Dir von heute an meine Seele ganz und gar. In deine Hände empfehle ich meinen Geist. Ich will nicht darauf warten, sie Dir erst dann zu geben, wenn mir durch die Worte: Fahre hin, o christliche Seele! verkündet wird, dass ich diese Welt verlassen muss; ich will nicht so lange zögern, Dich um mein Heil zu bitten.
Jesus, sis mihi Jesus! O Jesus, sei mir ein Jesus, d. h. ein Erlöser! O mein Heiland, rette mich jetzt, indem Du mir verzeihst und mir die Gnade deiner heiligen Liebe verleihst!
Wer weiß, ob diese Betrachtung, die ich jetzt gelesen, nicht vielleicht der letzte Ruf ist, mit dem Du mich begnadigst; ob es nicht die letzte Barmherzigkeit ist, die Du mir erweist. Strecke deine Hand aus, o mein Jesus, meine Liebe, und ziehe mich aus dem Schlamm meiner Lauigkeit heraus! Verleihe mir Eifer und mache, dass ich Dir in allem, was Du von mir verlangst, mit großer Liebe gehorche! Ewiger Vater! gib mir aus Liebe zu Jesus Christus die heilige Beharrlichkeit und die Gnade, Dich zu lieben, ja Dich die noch übrigen Tage meines Lebens recht innig zu lieben. –
O Maria, Mutter der Barmherzigkeit, erlange mir um der Liebe willen, die Du zu deinem Jesus trägst, diese zwei Gnaden: Beharrlichkeit und Liebe! –
aus: Alphons Maria von Liguori, Vorbereitung zum Tode oder Betrachtungen über die ewigen Wahrheiten, 1891, S. 28 – S. 36
siehe auch den Beitrag auf katholischglauben.online:
Bildquellen
- Bitschnau Hl Alfons Von Liguori: © https://katholischglauben.info
- Messbuch Versehgang: © https://katholischglauben.info