A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z

Tipasa

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Tipasa

Tipasa, kleiner phönizischer Handelshafen zwischen Algier und Cherchel, kam als römische Kolonie von Mauretania Caesariensis zu beachtlicher Blüte, hatte seit Mitte des 3. Jahrhunderts neben einer jüdischen auch eine christliche Gemeinde, die schwere Verfolgungen durch die Donatisten (Optatus v. Mileve, De schismate II 18) und den Vandalen-König Hunerich litt. Von den Frühbischöfen ist ein Alexander um 400 inschriftlich bezeugt, ein Potentius um 446 inschriftlich und durch Briefe Leos des Großen (Migne PL 54, 646/653), um 484 ein Reparatus. –
Hauptheilige der christlichen Stadt war die Märtyrerin Salsa (Fest 20. Mai und 10. Oktober); sie zerstörte im 1. Viertel des 4. Jahrhunderts im Alter von 14 Jahren bei einem heidnischen Fest das Götzenbild eines Drachen mit vergoldetem Kopf und wurde dafür gesteinigt und ins Meer geworfen. Ihren Leib setzte man in einem heidnischen Grab, Mitte des 5. Jahrhunderts, in der Salsabasilika bei. Die Passio, reich an Einzelheiten für die Geschichte der Stadt, ist um 400 von einem Tipasaitaner verfaßt (hrsg. Von den Bollandisten in Catal. Codic. Hagiogr. Antiqu. I 344ff). –
Märtyrer von Tipasa: Sie weigerten sich als Katholiken, den von Hunerich 483 aufgedrängten arianischen Bischof anzuerkennen; dafür schnitt man ihnen die rechte Hand und die Zunge ab, sie konnten aber trotzdem reden, wie der Platoniker Äneas von Gaza (Migne PG 85, 1001) und 486 Viktor von Vita (Hist. Persec. III 29f) als Augenzeugen berichten.
Im Ruinenfeld antiker Profanbauten liegen die Reste mehrerer kirchlicher Bauten und Grabanlagen. Bezeugt sind auch ein Männer- und ein Frauenkloster. Im Westen der Stadt über dem Meer eine ursprünglich 7-, nach Einziehung von 2 Säulenreihen in das 13m breite Mittelschiff 9schiffige Basilika, eine der größten Nordafrikas, stark befestigt; das Mittelschiff wie das nördlich angebaute quadratische Baptisterium hatten ornamentales Bodenmosaik. Im anfangs heidnischen Ostfriedhof lag die Memoria der hl. Salsa.

aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. X, 1938, S. 171-172

Buch mit Kruzifix
Kirchenaustritt
Buch mit Kruzifix
Alarich

Weitere Lexikon-Einträge

Buch mit Kruzifix

Cyrene

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Cyrene Cyrene I. Geschichte. Cyrene war die wichtigste unter den 5 Hauptstädten der Cyrenaïka, einer ca. 631 von Thera aus gegründeten dorischen Kolonie im heutigen Tripolis. Die älteste Verfassung war das Königtum, seit dem…
Buch mit Kruzifix

Josephinismus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Josephinismus Joseph II., röm.-deutscher Kaiser 1765 bis 90 * 13.3.1741 in Wien, † 20.2.1790 ebd.; deutscher König seit 27.3.1764, seit 1765 Mitregent seiner Mutter Maria Theresia, 1780 Alleinregent in den österreichischen Erblanden. Praktizierender Katholik,…
Buch mit Kruzifix

Brüder Jesu

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Brüder Jesu Brüder Jesu werden im Neuen Testament öfter allgemein erwähnt, wie auch Schwestern Jesu (Mt. 13,56 = Mk. 6,3, alle in Nazareth befindlich; Mk. 3,32; Joh. 2,12). Mt. 13,55 = Mk. 6,3 zählen…
Buch mit Kruzifix

Jerusalem

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Jerusalem Maßstabsgetreues Modell von Jerusalem zur Zeit des Zweiten Tempels. Jerusalem, die bekannte Hauptstadt des jüdischen Königreiches. Die so benannte Stadt lag an der Stelle, welche nach der ganzen Gebirgsbildung Palästinas als das Herz…
Buch mit Kruzifix

Adventisten

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Siebenten-Tags-Adventisten Adventisten, Sekte amerikanischen Ursprungs. 1) Entwicklung und Statistik Gründer ist der Farmer William Miller (1782 bis 1849), der nach einer Periode des Unglaubens eifriger Baptist später religiöser Schwärmer wurde. Unverstandene Lektüre des Buches…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner