Lexikon für Theologie und Kirche
Stichwort: Gregor von Rimini
Gregor von Rimini, O.S.Aug., ein als doctor authenticus gefeierter Nominalist, stammte aus Rimini. Nachdem er in den Augustiner-Eremiten-Orden getreten war, leitete er zuerst das Ordensstudium in seiner Vaterstadt und übernahm dann das Lehramt an der Pariser Universität. Sein Scharfsinn und sein frommes Leben erwarben ihm die höchste Achtung. Am 4. Mai 1357 wurde er zum General des Ordens erwählt; er starb aber schon 1358 zu Wien. Trithemius und Sixtus Senensis erwähnen seine Kommentare zu den Briefen der Apostel Paulus und Jakobus. –
Quelle: Wetzer und Welte`s Kirchenlexikon, Bd. 5, 1888, S. 1177
Er studierte 1322 bis 1329 in Paris, lehrte zu Bologna, Padua und Perugia, las seit 1340 über die Sentenzen in Paris, hier 1345 Dr. theol.; 1357 Ordensgeneral, † 20.11.1358 in Wien. Besonders in der Erkenntnislehre nominalistisch eingestellt, bei theologischen Fragen im Sinne der augustinischen Tradition vermittelnd, in der Gnadenlehre extremer Rigorist: die ohne Gnade verrichteten Handlungen sind sündhaft, die mit der Erbsünde sterbenden Kinder verfallen der ewigen Verdammnis („tortor infantium“). Gregors Einfluss war groß und hat auch bei Luther nachgewirkt. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. IV, 1932, S. 683