Die Stimme der Päpste – ihre Lehrschreiben
Die Krone des Papstes war ein Sinnbild der leidenden, streitenden und siegreichen Kirche, stehend über allen Kronen der Erde. Hoch erhaben über allen, wehte die Fahne des gekreuzigten Christus. Ihm galt daher auch jede dargebrachte Huldigung, jede bezeigte Ehre, jeder geleistete Gehorsam an seinen Stellvertretern. Nur in seinem Namen wurden Befehle erlassen, um seinetwillen Beachtung derselben gefordert. Verschmähung des sichtbaren Oberhauptes Christi wurde auf den göttlichen Heiland selbst bezogen.
Die Päpste gebrauchten ihre hohe Gewalt vor allem zum Wohl der Kirche und der Religion. Den Glauben unverfälscht zu erhalten, die Kirche über die ganze Erde zu verbreiten, allen Völkern die Segnungen des heiligen Evangeliums zu vermitteln: das war der Beruf aller Päpste. Für die Erfüllung und Lösung dieser erhabenen Aufgabe haben sie sich allen Kämpfen und Gefahren ausgesetzt.
Nicht einmal die Feinde des Christentums brauchten die päpstliche Macht zu scheuen. Es kam in Europa nicht selten vor, daß die Juden, diese erbitterten Gegner des Kreuzes Christi, nach ihrer Zerstreuung unter die Völker, grausamen Verfolgungen ausgesetzt waren. Besonders in Frankreich und Spanien wollte man sie durch körperliche Strafen zur Taufe zwingen. Die Päpste aber traten für die Verfolgten ein und gaben Gesetze, welche verboten, die Juden zur Taufe zu zwingen, ihnen ohne richterlichen Spruch Geld abzunehmen oder sie zu mißhandeln. Ihre gottesdienstlichen Versammlungen waren geschützt; kein Richter durfte am Sabbat oder an einem anderen jüdischen Festtag mit ihnen gerichtliche Verhandlungen vornehmen. So schützten die Päpste die Verfolgten, so nahmen sie sich sogar ihrer Feinde an! – Siehe auch die heldenmütige Hilfe des großen Papstes Pius XII. für die Juden.
Papst Pius IX.
(regierte von 1846 – 1878)