A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z

Guisen

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Guisen

Guisen, herzogliche Familie (Seitenlinie des gleichnamigen lothringischen Hauses), die im 16. Jahrhundert die Führung der französischen Katholiken inne hatte. Stammvater ist Claude de Lorraine,(* 1496, † 1550). Sein ältester Sohn François (* 1519, † 1563, von dem Hugenotten Poltrot de Mére ermordet) beherrschte mit seinem hoch begabten Bruder Charles, genannt Kardinal von Lothringen (1547 Kardinal), unter den Königen Heinrich II. (1547-59) und Franz II. (1559 bis 1560) die Regierung. Unter Karl IX. und der wankelmütigen Regentin Katharina von Medici bildete François mit Anne de Montmorency und De Saint-André ein Triumvirat gegen die calvinische Bewegung, geschürt von Louis Condé und Coligny. Die Affäre von Vassy (Champagne) am 1.3.1562 von etwa 1000 trotz gesetzlichen Verbotes versammelten Hugenotten veranlaßt, wobei etwa 50 Personen durch das Gefolge des Herzogs getötet wurden, bildete den Anfang der sogenannten Religions-Kriege. Der 3. Bruder Louis (I), 1522-78, Krdinal, Erzbischof von Sens, Bischof von Troyes, Albi und Metz, salbte 1575 Heinrich III. als König zu Reims. Nach François` Tod wurde sein Sohn Henri I, genannt le Balafré (* 1550), dem Vater an Tapferkeit und Gesinnung gleich, der Führer der Katholiken. An der Bartholomäusnacht beteiligt, stellte sich Henri an die Spitze der 1576 gebildeten Hl. Liga, führte scharf den Kampf gegen die Hugenotten und Heinrich IV. und begann den 8. (letzten) Religions-Krieg, wurde jedoch samt seinem Bruder Kardinal Louis (II) von Lothringen am 23. bzw. 24.12.1588 ermordet. Der 3. Bruder, Herzog Charles von Mayenne (1554 – 1611), nun Führer der Liga, wurde bei Arques 1589 und Ivry 1590 besiegt, unterwarf sich nach Anerkennung Heinrichs IV. durch die Generalstände 1593 und wurde Gouverneur der Ile-de-France. Henris I Sohn Charles (1571 – 1640) und Enkle Henri II (1614-64) hatten keinen politischen Einfluss. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. IV, 1932, Sp. 741 – Sp. 742

Buch mit Kruzifix
Eudisten
Buch mit Kruzifix
Richelieu

Weitere Lexikon-Einträge

Buch mit Kruzifix

Herz Mariä

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Herz Mariä Herz Mariä, Titel eines kirchlichen Festes und mehrerer Erzbruderschaften. Gegenstand der kirchlichen Verehrung des Herzens Mariä ist den authentischen Dokumenten gemäß „das reinste Herz“ der Gottesmutter, also das wahre, lebendige Herz Mariens…
Buch mit Kruzifix

Freimaurerei

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Freimaurerei Freimaurerei, kosmopolitische Vereinigung zur individuellen sittlichen Veredelung und zur Schaffung eines allgemeinen Menschheitsbundes auf Grundlage des Humanitätsprinzips und absoluter Toleranz und mit Hilfe geheimer ritueller Handlungen als symbolischer Mittel zur seelischen Erfassung und…
Buch mit Kruzifix

Nektarius

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Nektarius Nektarius, * 1605 auf Kreta, Mönch auf dem Sinai, 1661 griechischer Patriarch von Jerusalem, resignierte 1669, † 16.1676 von Jerusalem, Sprachen kundig, weitgereist, kritisch gegen Photius, bekämpfte aber selbst mit Fabeln den römischen…
Buch mit Kruzifix

Humanismus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Humanismus Humanismus, als Wiederbelebung des Altertums betrachtet (G. Voigt), wird vielfach mit der Renaissance, dem Inbegriff einer neuen Lebensanschauung, gleichgesetzt, als wissenschaftliche Einstellung dagegen von ihr unterschieden, namentlich da, wo der Humanismus über sein…
Buch mit Kruzifix

Naturalismus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Naturalismus Naturalismus bedeutet etwas Verschiedenes, je nach dem Begriff von Natur, den man zu Grunde legt. 1) Natur im Unterschied von Übernatur. Der Naturalismus in diesem Sinne leugnet jede Beziehung des Menschen zu einer…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner