1. Sühnegebet zum heiligsten Herzen Jesu
Heiligstes Herz Jesu, in Demut vor die niedergeworfen, kommen wir, um dir unsere Aufopferung zu erneuern und den besten Vorsatz zu beteuern, dass wir durch Vermehrung unserer Liebe und Treue die Beleidigungen wieder gutmachen wollen, die dir von den Menschen zugefügt werden.
Ja, wir geloben dir: Je mehr man die Wahrheiten unserer heiligen Religion lästert, desto mehr wollen wir daran glauben, o Herz Jesu, du Sitz der ewigen Weisheit. – Ja, das geloben wir.
Je mehr der Unglaube sich bemüht, unsere Hoffnungen uns zu rauben, desto mehr wollen wir auf dich hoffen, o Herz Jesu, einzige Hoffnung der Menschen. – Ja, das geloben wir.
Je mehr die Herzen den Beweisen deiner göttlichen Liebe widerstehen, desto mehr wollen wir dich lieben, o unendlich liebenswürdiges Herz Jesu. – Ja, das geloben wir.
Je mehr man deine heiligen Gebote übertritt, desto mehr wollen wir sie beobachten, o heiligstes Herz Jesu. – Ja, das geloben wir.
Je mehr deine heiligen Sakramente verachtet werden, desto mehr wollen wir sie mit Liebe und Ehrfurcht empfangen, o freigiebigstes Herz Jesu. – Ja, das geloben wir.
Je mehr man deine heilige Kirche verachtet, desto mehr wollen wir uns bestreben, ihre getreuen Kinder zu sein, o mit Dornen gekröntes Herz Jesu. – Ja, das geloben wir.
O Herz unseres Gottes, – verleihe uns so viele – und so kräftige Gnaden, – dass wir deine Apostel hier auf Erden – und deine Krone in der ewigen Seligkeit sein mögen. Amen. –
aus: Leo Drenkard, Die beste Stunde des Tages, Zehn Messandachten, 1930, S. 30 – S. 31
2. Sühnegebet zum heiligsten Herzen Jesu
Gütigster Jesus, dessen übergroße Liebe zu uns Menschen mit soviel Gleichgültigkeit, Nachlässigkeit, Verachtung und Undank vergolten wird, siehe, wir werfen uns hier vor deinem Altar nieder, um die sträfliche Kälte der Menschen und die Unbilden, die sie deinem liebevollsten Herzen allenthalben zufügen, durch einen besonderen Ehrenerweis wieder gutzumachen.
Eingedenk jedoch, dass auch wir einst zur Zahl dieser Unwürdigen gehörten, und durchdrungen von heißem Reueschmerz, erflehen wir vor allem deine Barmherzigkeit für uns selber. Wir sind bereit, nicht nur unsere eigenen Sünden durch freiwillige Buße zu sühnen, sondern auch die Sünden jener, die weit vom Wege des Heiles abirren, die, in Unglauben verstockt, dir als Hirt und Führer nicht folgen wollen, oder ihre Taufgelübde treulos missachten und das süße Joch deines Gesetzes zu tragen sich weigern.
Wir nehmen uns fest vor, alle beklagenswerten Vergehen zu sühnen, insbesondere aber wollen wir gutmachen alle Unehrbarkeit und Unsittlichkeit im Leben und Treiben, wodurch so viele unschuldige Seelen ins Verderben gezogen werden, die Entheiligung der Sonn- und Feiertage, die abscheulichen Fluchworte gegen dich und deine Heiligen, die Beschimpfungen deines Stellvertreters und des Priesterstandes, ferner die Entweihung des Sakraments deiner göttlichen Liebe und Nachlässigkeit oder schändliche Sakrilegien, endlich die öffentlichen Vergehen der Völker, die sich den Rechten und Lehren der von dir gestifteten Kirche widersetzen.
O könnten wir doch diese Sünden mit unserem Blut tilgen! Um indes für die Verletzung deiner göttlichen Ehre einigermaßen Ersatz zu leisten, opfern wir dir jene Genugtuung auf, die du selber einst am Kreuz dem Vater dargebracht hast und noch täglich auf den Altären zu erneuern fortfährst, in Vereinigung mit der Genugtuung deiner jungfräulichen Mutter, aller lieben Heiligen und frommen Christgläubigen.
Ernstlich geloben wir, die Sünden, die wir und andere begangen haben, sowie die Vernachlässigung deiner großen Liebe durch Festigkeit im Glauben, Reinheit im Lebenswandel und vollkommene Beobachtung des evangelischen Gesetzes, besonders des Gebotes der Liebe, wieder gutzumachen, soviel wir mit dem Beistand deiner Gnade vermögen. Auch wollen wir uns nach Kräften bemühen, in Zukunft alle Beleidigungen von dir fernzuhalten und möglichst viele Menschen zu deiner Nachfolge zu bewegen.
Wir bitten dich, o gütigster Jesus, du wollest durch die Fürsprache und Sühne der allerseligsten Jungfrau Maria dieses freie Angebot unseres Ehrenersatzes wohlgefällig aufnehmen und uns durch die große Gnade der Beharrlichkeit in der treuen Hingabe an deinen Dienst bewahren, bis wir endlich alle zu jener Heimat gelangen, wo du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. –
entnommen: Orate, Gesang- und Gebetbuch für die Diözese St. Gallen
Siehe auch:
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