Häretiker

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Bilderstreit

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Bilderstreit Bilderstreit. I. Im Orient. Die Kirche suchte von Anfang an, besonders bei weiterer Ausbildung der Bilderverehrung, Ausartungen zu verhüten; so Papst Gregor der Große gegen Bischof Serenus v. Marseille (Migne PL 77, 1027). In der griechischen Kirche hatte man aber doch allmählich die sichere kirchliche Regel überschritten. Ob hierdurch der „Ikonoklasmus“ im Orient mit veranlasst wurde, ist sehr zweifelhaft; jedenfalls war er eine maßlose, brutale und dem christlichen Geist ganz widersprechende Bekämpfung der Bilderverehrung. – 726 befahl Kaiser Leo III. die Entfernung aller Bilder der Heiligen, Märtyrer und Engel, 730 die Vernichtung…
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Bogumilen

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Bogumilen Bogumilen (= „Gottesfreunde“), neu-manichäische Sekte, in griechischen Quellen auch Phundagiagiten oder Phundagiaten (Name ungeklärt) genannt und mit den Messalianern, Euchiten und Batenern gleich gesetzt. Anderseits scheinen die Lehren der ober-italienischen Patarener, der süd-französischen Albigenser, der makedonischen Babunier mit der bogumilischen Irrlehre nicht nur zufällig stark überein zu stimmen, sondern auch auch in genetischem Zusammenhang zu stehen. Die Grundlehre der Bogumilen ist ein gnostischer Dualismus im Theologischen, eine allen kirchlichen Formen abgeneigte Laien-Aszese im Ethischen und Kultischen. Soweit aus den stark polemischen orthodoxen Schriften erkennbar, glaubten sie an einen über 7 Himmeln thronenden…
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Coligny

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Coligny Coligny, altes französisches Adelsgeschlecht, dem u.a. die 3 zum Calvinismus übergetretenen Brüder entstammen: 1) François, Sieur d`Andelot, General, *1521, † 27.51569; bekannte sich seit 1553 zum Calvinismus. – J. De Laborde (Par. 1886) 2) Gaspard, Sieur de Châtillon, Admiral von Frankreich, * 16.2.1519 auf Schloß Châtillon-sur Loing (Dep. Loiret), † 24.8.1572 zu Paris; 1552 Admiral, 1555 Statthalter der Picardie, geriet bei der Erstürmung von St-Quentin 1557 in spanische Gefangenschaft, die er in den Niederlanden verbrachte. 1559 freigelassen, trat er 1560 zum Calvinismus über und wurde in der Folge eifriger Vertreter des Protestantismus…
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Doketen

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Doketen Doketen, zusammenfassender Name für einen vielgestaltigen christologischen Irrtum. Gemeinsam ist den Doketen der Ausgangspunkt: Die Materie ist böse, Ursache der Sünde, kann deshalb nicht in hypostatischer Verbindung mit dem Sohn Gottes treten. Aus Irenäus ergibt sich für das Ende des 2. Jahrhundert ein vierfache Form der Irrlehre: 1) Der Mensch Jesus war nur vorübergehend (von der Taufe bis vor der Kreuzigung) Wohnung des Christus; 2) Christus besaß nur einen Scheinleib); 3) Christus besaß einen sichtbaren Leib, aber nicht aus der Jungfrau (ex virgine), sondern brachte ihn vom Himmel mit, ging durch die…
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Ekthesis

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Ekthesis Ekthesis, Glaubenserklärung des Kaisers Heraklius vom Jahre 638, vom monotheletischen Patriarchen Sergius I. von Konstantinopel verfaßt. Sie behauptet einen Willen in Christus und verbietet, von einer oder zwei Energien zu sprechen, weil beide Ausdrücke sich häretisch deuten lassen. 2 Synoden zu Konstantinopel 638 und 639 bestätigten die Ekthesis, die Päpste Severin 640 und Johann IV. 641 verwarfen sie jedoch, Kaiser Konstans II. ersetzte sie September 647 durch den Typos. aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. III, 1931, S. 612 Kurze Zeit nach Empfang der Briefe von Honorius verfaßte Sergius…
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Eudoxius

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Eudoxius Eudoxius, einflußreicher arianischer Bischof, * ca. 300 zu Arabissus (Kappadokien), † 370 als Bischof von Konstantinopel. Wahrscheinlich in der antiochenischen Schule gebildet (lucianischer Einfluß), wurde Eudoxius nach 330 Bischof von Germanicia, nahm als Anhänger der eusebianischen Partei an den Synoden von Antiochien 341, Sardica 343, wohl auch Sirmium 351 und Mailand 355 teil; wußte sich nach dem Tod des Leontius von Antiochien 358 den dortigen Bischofsstuhl zu verschaffen. Als er hier Aetius und Eunomius begünstigte, musste er sich nach Armenien zurückziehen. Zu Seleucia 359 stand er auf der Seite des Akazius, wurde…
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Eutyches

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Eutyches Eutyches, Irrlehrer, * 378, Mönch, später Archimandrit eines großen Klosters (300 Mönche) bei Konstantinopel. Gestützt auf die kaiserliche Macht und blindes Werkzeug des Patriarchen Dioskur I. von Alexandrien, kämpfte er leidenschaftlich gegen alle wirklichen und vermeintlichen Nestorianer, bis ihn selbst die Synode zu Konstantinopel 8.11.448 wegen Monophysitismus verurteilte. Er appellierte an die Synoden von Rom, Jerusalem, Alexandria und Thessalonike, an den Kaiser, schließlich an ein allgemeines Konzil. Auf der Räubersynode 449 durch Dioskur rehabilitiert, wurde er in Chalcedon 451 endgültig verurteilt und verbannt. Er behauptete: Christus ist uns nicht wesensgleich; er besaß…
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Fraticellen

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Fraticellen Fraticellen. Etymologisch soviel wie Brüderchen, hat das Wort nicht immer häretischen Sinn. Das älteste päpstliche Dokument, das den Ausdruck in der Bedeutung von Häretiker gebraucht, ist die Bulle Johannes XXII. v. 30.12.1317 (BullFranc V 134) gegen die spiritualistischen Anhänger des Angelus von Cingoli. Andere dort gebrauchte Namen sind: Brüder vom armen Leben, Bizochen, Beginen; die beiden letzteren bezeichnen die weltlichen Anhänger der Sekte. Chronisten gebrauchten Fraticellen fälschlich auch von den Apostolikern des Dolcino und von den schismatischen Anhängern des Michael von Cesena, den sog. Michelisten. Die häretischen Fraticellen, oft „Fraticelli dell`Opinione“ genannt,…
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Giordano Bruno

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Giordano Bruno Bruno, Giordano (Ordensname, früher Filippo), italienischer Philosoph, * 1548 in Cicala bei Nola, † 17.2.1600 zu Rom; 1562 OP in Neapel, 1572 nur mehr Priester. Aus Hinneigung zu lasziver Poesie und wegen zweifelhafter Äußerungen über die christlichen Grunddogmen in Gegensatz zu Orden und Kirche geraten, floh er 1576. Ein unstetes Wanderleben führte den krankhaft Streitsüchtigen und Gehässigen nach Genf, Toulouse, Paris, London, Oxford, Wittenberg, Prag, Helmstedt, Frankfurt (Aschaffenburg), Zürich, wobei er Konfessionswechsel und ewige Händel nicht scheute. Der junge Venezianer Mocenigo lud ihn nach Venedig ein, zeigte ihn aber 1592 bei…
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Hugenotten

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Hugenotten Hugenotten. Das Wort Huguenots, seit etwa 1560 Name der französischen Calviner, ist vermutlich eine Französierung von eignots, der genfischen Bezeichnung für Eidgenossen; von Genf aus wurde nämlich die Protestantisierung Frankreichs hauptsächlich betrieben. – Unter Franz I. (1515-47) konnte sich die religiöse Neuerung in Frankreich nicht ausbreiten, da der König scharfe Gegenmaßnahmen ergriff und mehrere mit dem Tode bestrafte. Doch vermochten es weder er noch Heinrich II. (1547-59) zu verhindern, daß sich hohe Adelige, so die Bourbons-Vendôme und die Châtillons-Coligny, der Neuerung anschlossen. Einen Rückfall fanden die Neuerer, anfänglich Luthériens genannt, an den…
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