Christentum

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Archelaus

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Archelaus Archelaus, Sohn Herodes‘ des Großen, hatte mit seinem Bruder Antipas eine Samariterin Namens Malthace zur Mutter und war gleich diesem seinem Bruder in Rom erzogen worden (Jos. Antt. 17, 1, 3; 10, 1). nach dem zweiten Testament des Herodes (in dem ersten hatte er Antipas zum alleinigen Erben seiner Herrschaft bestimmt) sollte das Reich unter seine drei ihn überlebenden Söhne, nämlich unter Antipas als Tetrarch von Galiläa und Peräa, unter Philippus als Tetrarch von Trachonitis, Gaulonitis und Batanea und endlich unter Archelaus als König von Judäa, Samarien und Idumäa verteilt werden. Da…
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Barmherzigkeit

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Barmherzigkeit Barmherzigkeit (misericordia) ist die Tugend, die Mitleid hat mit fremdem Übel, und zwar nicht bloß dem Gefühl nach, sondern unter dem Einfluß und der Leitung des vernünftigen Willens. Sie ist (vgl. S. Thom. 2,2, q. 30, q. 2 u. q. 32, a. 1) ein Ausfluß der Liebe, die das Übel des andern als eigenes Übel ansieht und daher zu dessen Hebung oder Linderung schreitet. Ohne diesen äußern Willen zur Betätigung, falls sie möglich ist, hätte man nicht den vollendeten Tugendakt, sondern unfruchtbares Mitleid. Hieraus ist ersichtlich, daß die nächste und dringlichste Betätigung…
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Geschlossene Zeit

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Geschlossene Zeit Geschlossene Zeit (tempus clausum), auch heilige (t. sacratum, feriatum, feriarum) oder verbotene (t. Vetitum) Zeit, reichte ursprünglich vom Advent bis zur Oktav von Epiphanie, von Septuagesima bis zum Weißen Sonntag und vom 1. Tag der Bittwoche bis zum 1. Sonntag nach Pfingsten (c. 8/11 C. XXXIII q. 4; c. 4 X de feriis II 9). Das Tridentinum (Sess. XXIV, c. 10 de ref matrim.; can. 11 de sacr. matr.) verbot alle Hochzeits-Feierlichkeiten (Brautmesse mit Brautsegen, Hochzeitsmahl, feierliche Einführung der Braut in die Kirche und ins Haus des Bräutigams) vom 1. Adventsonntag…
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Heidenchristen

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Heidenchristen Heidenchristen nennt man die Gläubigen aus dem Heidentum der frühchristlichen Zeit. Der erste Heidenchrist war der durch Philippus (Apg. 8,22ff) bekehrte äthiopische Eunuch. Größere Bedeutung kommt der Bekehrung des heidnischen Hauptmanns Kornelius durch Petrus (Apg. 10) zu. Das zeigt die Notwendigkeit der Verteidigung des Vorganges durch Petrus in Jerusalem (Apg. 11). Weiter noch führt die Predigt cyprischer und cyrenäischer Männer unbekannten Namens vor Hellenen in Antiochia (Apg. 11,20f). Jerusalem sendet als Beobachter den Barnabas. Dieser holt Paulus aus Tarsus. Ein Jahr gemeinsamen Wirkens beider Männer läßt die schon recht heidenchristlich gefärbte Gemeinde…
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Judenchristen

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Judenchristen Judenchristen, die aus dem Judentum hervorgegangenen Christusgläubigen der apostolischen und nachapostolischen Zeit. Die Urgemeinde in Jerusalem hielt streng konservativ am jüdischen Gesetz und Kult fest (Apg. 2,46; 3,1: 5,12; 10,14; 21,20-24). Die Forderung der Gesetzesbefolgung an die Heidenchristen in Antiochia durch Judaisten aus Jerusalem (Apg. 15,1 u. 5) führte zum Apostelkonzil, das die Gesetzesfreiheit der Heidenchristen anerkannte, die Stellung des Judenchristen zum Gesetz aber formell nicht berührte (Apg. 15; Gal. 2). Daher auch nachher noch der Kampf der Judaisten gegen das gesetzesfreie Evangelium des Paulus. Dieser kam den Judenchristen in der Praxis…
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Katakomben

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Katakomben Katakomben, altchristliche Begräbnisstätten mit größeren unterirdischen Anlagen, für Rom typisch aber auch in Neapel und besonders häufig in Sizilien, Nordafrika, Malta, Kleinasien, Trier, Paris usw. nachweisbar, gleichbedeutend mit der alten Bezeichnung Coemeterium, die aber ganz allgemein die Ruhestätte der Christen, auch die oberirdischen Boden- oder Sarkophag-Gräber, andeutete. Ursprünglich ist das Wort Katakomben Ortsname für die Senkung der Via Appia beim Denkmal der Caecilia Metella (…), wonach der Chronograph von 354 das nahe Coemeterium von S. Sebastiano benannte; seit dem 9. Jahrhundert (bei Joh. Diaconus) wird es ganz allgemein auf alle ähnlichen Grabstätten…
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Menschensohn

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Menschensohn Der Menschensohn. Nach dem übereinstimmenden Bericht der Evangelien hat sich Jesus selbst oftmals mit dem Titel „der Menschensohn“ bezeichnet. Diese Bezeichnung tritt wie etwas Gegebenes, etwas Selbstverständliches in die Darstellung ein, ohne ein Wort der Erklärung von Seiten des Herrn, ohne eine Frage oder ein Zeichen der Verwunderung von Seiten seiner Hörer. Dieser Name ist ein messianischer Würdetitel Jesu. Keine einzige Stelle, an der sich dieser Titel findet, entzieht sich der messianischen Deutung, in der weitaus größten Zahl der Stellen aber, vor allem in Mt. 16, 13 ff und in allen Leidens-…