A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z
Bischof

Luitprand von Cremona

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Luitprand von Cremona

Luitprand (Liutprand), Bischof von Cremona, Geschichtsschreiber, * um 920, † um 970; aus vornehmem langobardischen Geschlecht, am Hof des Königs Hugo v. Italien gebildet, wurde Diakon in Pavia, später Kanzler von Hugos Gegner Berengar II und 949 sein Gesandter nach Konstantinopel. Zurückgekehrt, verfeindete er sich mit ihm und fand gute Aufnahme beim deutschen König Otto I. Bischof Recemund v. Elvira, der Gesandte Abderrahmans an Otto, bat ihn 956, eine Geschichte Europas zu schreiben. 958 bis 962 arbeitete er an dem Werk, Antapodosis = Wiedervergeltung genannt. Es beginnt mit der Einnahme von Garde-Fraînet durch die Araber 888, behandelt vornehmlich burgundische, griechische, italienische und deutsche Verhältnisse und bricht mit dem 6. Buch vorzeitig um 962 ab. Memoirenhaft gehalten, in der Darstellung der Ereignisse subjektiv, ist es im Ton boshaft und schmähsüchtig und liebt Anekdoten und eingeschobene Reden.

Seit 961 Bischof von Cremona, nahm Luitprand im Dienst Ottos an wichtigen Staatshandlungen teil (so an der Synode in der Peterskirche, die den Papst Johann XII. absetzte und Leo VIII. erhob) und rechtfertigte des Kaisers Politik 960 bis 964 im Liber de rebus gestis Ottonis, der wiederum feindselig gegen Berengar, aber doch sachlicher als die Antapodosis ist. 968 ging Luitprand als Brautwerber für Otto II. nach Konstantinopel; darüber berichtet seine spottsüchtige, hasserfüllte, unvollendete Relatio de legatione Constantinopolitana. Außer den Adversarien und dem Chronicon wurde ihm noch irrig der Liber pontificalis oder das Opusculum de vitis Romanorum pontificum beigelegt, weil im letzten Kapitel die Antapodosis wörtlich ausgeschrieben ist Es ist wahrscheinlich zu Osnabrück 1077 bis 1085 verfaßt. –
aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. VI, 1934, Sp. 618 – Sp. 619

Buch mit Kruzifix
Sodomie
Buch mit Kruzifix
Arnulf, deutscher König

Weitere Lexikon-Einträge

Buch mit Kruzifix

Eichensynode

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Eichensynode Eichensynode, Herbst 403 abgehalten auf einem Landgut am Bosporus bei Chalcedon, mit einer Villa, die vom früheren Minister Rufinus († 394) erbaut war (daher auch „Rufinianai“) und wegen einer großen Eiche die Bezeichnung…
Buch mit Kruzifix

Goldene Bulle

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Goldene Bulle – Bulla aurea Bulla aurea, Goldene Bulle, wird technisch die von Kaiser Karl IV. auf den Reichstagen zu Nürnberg und Metz im Jahre 1356 fixierte Ordnung für die deutsche Kaiserwahl genannt. Diese…
Buch mit Kruzifix

Appellanten

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Appellanten Appellanten, Anhänger des Jansenismus in der fünften Periode seiner Entwicklung. Nachdem die Umtriebe und die Opposition gegen die Bulle Unigenitus, sowie die fruchtlosen Unterhandlungen zwischen den Akzeptanten und den Opponenten sich durch einige…
Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Philipp von Hessen Philipp „der Großmütige“, 1509 bis 1567 Landgraf von Hessen, * 13.11.1504 zu Marburg, † 31.3.1567 zu Kassel; 1518 für mündig erklärt, 1524 mit Christine, Tochter des streng katholischen Herzogs Georg v.…
Buch mit Kruzifix

Marozia

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Marozia Marozia, Tochter des römischen Senators Theophylakt und der älteren Theodora, Schwester der jüngeren Theodora, 3mal vermählt: um 905 mit Markgraf Alberich I. von Spoleto, 925 mit Markgraf Guido von Tuscien, 932 mit König…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner