A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T Ü V W Z

Gratian

Lexikon für Theologie und Kirche

Stichwort: Gratian

Gratian, weströmischer Kaiser 375-83, * 18.4. (oder 23.5.) 359 zu Sirmium; 24.8.367 zu Amiens zum Augustus ausgerufen, von Ausonius nach dem Tode seines Vaters Valentinian I. erzogen, 375 Regent über den Westen des reiches, anerkannte aber auch die Ausrufung seines Halbbruders Valentinian II. durch das Heer zum Augustus. Nach dem Tode seines Onkels Valens 378 berief er den General Theodosius von Spanien zum Feldherrn und Regenten des Ostens. Heidnische wie christliche Schriftsteller Gratian`s körperliche Gewandtheit, geistige Begabung und Bildung, Sittenreinheit, Milde und heiteres Wesen; abfällig dagegen urteilt besonders Zosimus. Sein Heer besiegte die Alemannen 378 bei Argentaria (Horburg bei Kolmar). 380 wies er den Goten Wohnsitz in Pannonien an. Seine christliche Glaubenstreue und Religiosität bringt er in einem erhaltenen Brief an Ambrosius zum Ausdruck (Migne PL 16, 875f); auch dieser rühmte sie mehrfach, widmete ihm seine Schriften De fide und De Spiritu sancto. Unter dessen Einfluß ging Gratian noch schärfer gegen Arianer und Donatisten vor (Verbote des Gottesdienstes und Strafen der Entziehung von Recht und Eigentum, Rückgabe der Kirchen an die Katholiken). Das Gesetz v. 5.3.377 befreite alle Kleriker von persönlichen Lasten, das v. 28.2.380, gemeinsam mit Theodosius (und wohl auf dessen Veranlassung) erlassen, erklärte das katholische Bekenntnis als allein berechtigt im Staat. Mehrere Gesetze überwiesen das unbewegliche Vermögen des heidnischen Kultus dem Fiskus, stellten die Staatszuschüsse dafür ein, hoben die Vorrechte der Priester und Vestalinnen auf. 381 entfernte er den Altar der Victoria aus dem Sitzungssaal des Senats. Auf einem Zug gegen den Usurpator Maximus fand Gratian durch verrat 25.8.383 zu Lyon den Tod.

aus: Michael Buchberger, Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. IV, 1932, S. 712

Buch mit Kruzifix
Kainiten
Buch mit Kruzifix
Theodosius

Weitere Lexikon-Einträge

Buch mit Kruzifix

Paulinus von Nola

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Paulinus von Nola Paulinus (Pontius Meropius Anicius), Bischof von Nola, heilig, * 353/54 zu Bordeaux, † 22.6.431; aus christlicher Senatorenfamilie, schon als Kind dem hl. Felix von Nola befohlen, Schüler und Freund des Ausonius,…
Buch mit Kruzifix

Nero

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Nero Nero, römischer Kaiser, * 15.12.37 zu Antium, wurde nach der Heirat seiner Mutter Julia Agrippina, einer Enkelin des Kaisers Augustus, mit Kaiser Claudius von diesem 25.2.50 adoptiert und gelangte13.10.54 nach dessen Tod 17jährig…
Buch mit Kruzifix

Spiegel

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Spiegel Spiegel galten im Mittelalter als Heilmittel bei Augenkrankheiten und erhielten deshalb in einigen Diözesen (Breslau 1499, Krakau) eine eigene Weihe am Aschermittwoch. Sie steht in keinem Zusammenhang mit der abergläubischen Verwendung von Spiegeln…
Buch mit Kruzifix

Jesuiten

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Jesuiten Jesuiten. Der Name Jesuit, im 15. Jahrhundert = „frommer Mann“, Anfang des 16. Jahrhunderts = „Betbruder“, bezeichnete erst als Spottname, dann schon im 16. Jahrhundert einfachhin die Mitglieder der Gesellschaft Jesu (Societas Jesu,…
Buch mit Kruzifix

Hefele

Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Hefele Hefele, Karl Joseph v., * 15.3.1809 zu Unterkochen (Württ.), † 5.6.1893 zu Rottenburg; studierte in Tübingen, 1833 Priester, 1834 Repetent am Konvikt in Tübingen, 1835 Professorats-Verweser am Gymnasium zu Rottweil, 1836 nach Möhlers…

Weitere Lexikon-Beiträge

Es wurden keine Ergebnisse gefunden.
Consent Management Platform von Real Cookie Banner