Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Reformationsrecht Reformationsrecht (jus reformandi) des Landesherrn heißt in der Geschichte der sogenannten Reformation das Recht, welches sich die Fürsten und Stände des deutschen Reiches beilegten, kraft ihrer Territorialhoheit in ihren Ländern die eigene Konfession einzuführen und andere bestehende Religions-Bekenntnisse abzuschaffen, gemäß dem Satz: Cujus regio, illius et religio. Der Name „Reformationsrecht“ kommt zuerst bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden vor, wo die protestantischen Stände gegenüber den Beschwerden der Katholiken wegen Verletzung des Augsburger Religionsfriedens sich durch Berufung auf das jus reformandi zu rechtfertigen suchten. Die Sache selber war allerdings tatsächlich in Übung, seitdem…
Protestantismus
Ritschl
Lexikon für Theologie und Kirche Stichwort: Ritschl Ritschl, Albrecht, protestantischer Theologe, * 25.3.1822 zu Berlin, studierte in Bonn, Halle, Berlin, Heidelberg und Tübingen, wo er, schon vorher für die Hegelsche Philosophie interessiert, von F. Chr. Baur gewinnen wurde. 1846 Privatdozent für das Neue Testament in Bonn, hier 1852 ao. Professor und 1859 o. Professor, seit 1864 in Göttingen, † ebd. 203.1889. Seit 1856 hatte er mit Baurs Schule völlig gebrochen und ein neues theologisches System begonnen. Es liegt von 1974 an in seinem Hauptwerk ausgebildet vor, gewann nach heftigem Streit mit der kirchlichen Orthodoxie, mit der Erlanger (J. Hofmann)…